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Zugegeben ist von der alten Garde nur noch die Legende David Coverdale dabei und die Gitarisstengötter Reb Beach oder Doug Aldrich ernteten sich ihre Sporen mit Heavy Glam Metal in den frühen Neunzigern, aber nichtsdestotrotz: Whitesnake gibt’s noch und wird’s wohl auch noch lange weiter geben. Das suggeriert auch der Titel des brandneuen Longplayers „Forevermore“(in alle Ewigkeit). Scheinbar kam Coverdale im Kontext selbstreflektorischer Anflüge zum gleichen Ergebnis wie ich.
Nachdem „Good to be bad“ von 2008 schon fast blamable war, da erst kurz vor Schluss ein paar ordentliche Songs einem das Grinsen ins Gesicht jagen konnten, ist das neue Album der Ammies durchgehend top. Sieht man von den paar obligatorischen Schmusesongs ab, die allerdings auch nicht verkehrt sind, scheint sich Coverdale an seine wilden Zeiten erinnert zu haben. Beach und Aldrich zimmern dazu einen schön modernen und harten Gitarrensound, schon fühlt man sich wie im Gitarrenrockhimmel. Gleich mit dem ersten Song geht es ordentlich zur Sache: Hard Rockende Gitarrenriffs und fette Soli, straighte Drums und ein immer noch jung klingender Coverdale räumen die Hardrockszene ordentlich auf. Meiner Meinung nach ist „All Out Of Luck“ ein wahres Meisterwerk und das beste Stück der Scheibe, trotzdem muss der Rest nicht hinten anstehen. „Dogs In The Street“ ist verdammt gradlinig und für Coverdale schon fast ungewohnt hart. Dank der guten Arrangements erweist sich aber auch dieser Song also ohrwurmtauglich.
Insgesamt ist das neue Album eine Spur abwechslungsreicher als die Vorgängeralben, man traut sich mehr und haut mit seinem Können dazu noch ordentlich auf die Kacke. Auch wenn man dem Coverdale mit seinen mittlerweile 62 Jahren die ganzen Lyrics über das Abschleppen und Anbaggern von Frauen oder das vermeintliche Outlawsein nur schwerlich abnehmen kann, ist das Gesamtwerk an sich doch eine Punktlandung. Schade, dass es kaum guten Hardrock gibt von jüngeren Bands. Entweder versucht sich die junge Generation zwanghaft im Retrowirrwarr oder steckt sich komische Teller ins Ohr und ist dann vegan.

Kategorie

V.Ö.

25. März 2011

Label

Frontiers (Soulfood)

Spielzeit

Tracklist

Line Up

Tags


Bewertung

1