Denn clever wie die Jungs sind, versuch(t)en sie gar nicht erst, eine Fortsetzung zu machen, die wohl zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Genanntes Album und ´Infernal Love´ sind eher die Ausreißer in der Diskographie der Iren. Denn bereits vor den kommerziell erfolgreichen Alben, war die Band sperrig schrieb unkonventionelle Songs. Das tut sie auch mit ´Crooked Timber´ - allein der Titel sagt ja bereits, dass es kein gradliniges, leicht verdauliches Album gibt. Das Album ist am ehesten mit ´Suicide Pact´ zu vergleichen, es gibt also eher düstere Songs. THERAPY? schaffen es im Gegensatz zu neueren Emos aber, nie negativ oder depressiv zu klingen. Die Tracks haben trotz der dunklen Färbung eine positive Energie. Sicher ist das Trio ruhiger geworden und die Songs sind keine Dauergäste in der ´Church Of Noise´ - aber da gibt´s ja genug andere von THERAPY?. Der Opener erinnert mich etwas an VOIVOD zu ´Nothingsface´ Zeiten, was einfach mal ein Qualitätsbeweis ist. Auch der Titeltrack oder ´Exiles´ sind einfach mal ganz exzellente Songs. Das Schlagzeug ist dynamisch wie eh und je und Bassist Michael McKeegan bekommt die gleichen Rechte wie die Gitarre, was den Sound vom Gros der Bands abhebt. Die Band ist 18 Jahre nach ihrer ersten Veröffentlichung ruhiger geworden, was ja auch verständlich ist. Das bedeutet aber nicht, dass sie weniger intensiv oder ausgebrannt sind. Sicher wird ´Crooked Timber´ (obwohl sie stellenweise ordentlich Druck hat) wohl keine Party nach vorn bringen, ist aber eine exzellente Scheibe für Anlässe wie nächtliches Autofahren. Und keine Angst, live gibt es ja immer noch gute-Laune-Hits en Masse. Ein Besuch auf der Tour im Herbst ist also Pflicht.