Die Veröffentlichungen von Schwadorf und Konstanz sind in rezensionstechnischer Hinsicht immer eine besondere Herausforderung, denn pünktlich zu den Veröffentlichungsterminen verweigert mein Rechner seit dem letzten Output seinen Dienst. Was also zu einer Scheibe schreiben, über die eigentlich schon alles gesagt ist?
Nun, THE VISION BLEAK setzen den Weg, den man vor zwei Jahren mit "Carpathia - A Dramatic Poem" einschlug, konsequent fort. War das literarische Konzept auf dieser Veröffentlichung noch dem Geiste Schwadorf´s entsprungen, so ließ man sich für "The Wolves Go Hunt Their Prey" wieder vermehrt von Altmeistern Lovecraft und Poe inspirieren. Verlangte "Carpathia" aufgrund des konzeptionellen Rahmens noch nach einer monumentalen, epischen Ausrichtung, so wandte man sich für das aktuelle Werk wieder verstärkt kompakten Songstrukturen zu, ohne dabei die Atmosphäre des Vorgängers zu vernachlässigen. Somit stimmt das Intro "Amala & Kamala" perfekt auf das bis dato gitarrenlastigste und härteste THE VISION BLEAK ein. "She-Wolf" ist ein klassischer THE VISION BLEAK Titel inklusive bewährter Wolf-Thematik aus der Feder von Schwadorf, welcher mit dem griffigen Death/Thrash-Riff die Marschroute für die folgende Stücke vorgibt. Der erste grandiose Höhepunkt folgt mit "The Demon Of The Mire", einer groovenden Midtempo-Walze der Marke "Enter Sandman", eingebettet in ein wahrhaftiges Inferno, welches die Death Metal Wurzeln der Band so stark, wie noch nie zuvor, offen legt. Weiter geht´s mit der "Black Pharao Trilogy" intoniert durch exotische Sitarklänge und orientalisch anmutende Percussions, welche eine Brücke zurück zu "Carpathia" schlagen, gefolgt von der theatralischen Midtempo-Hymne "Part l: The Shining Of Trapezohedron". Teil zwei der Trilogie bildet das mächtig, massive "The Vault Of Nephren-Ka" bei dem einmal mehr die brachiale Death Metal Keule geschwungen wird. "The Eldritch Beguilement" hätte wohl am ehesten auf "Carpathia" gepasst, erinnert doch der Aufbau ein wenig an dessen Titelstück und "Evil Is Of Old Date" markiert einen, vom Basslauf getragenen Up-Tempo Banger der Marke "The Grand Devilry".
"By Our Brotherhood Of Seth" ist in meinen Augen zwar der schwächste Song des Abums, im Gesamtkontext bildet dieses wiederum hymnenhaft angelegte Midtempo-Stück den würdigen Abschluss eines Werks, welches die Kompaktheit von "The Deathship Has A New Captain" mit der Epik und dem Bombast von"Capathia" verbindet. Prädikat: Absolut Empfehlenswert, vor allem in der Luxus-Edition, die den mehr als amtlichen Live-Mitschnitt der letztjährigen Prophecy Konzertnacht enthält!
www.the-vision-bleak.de
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