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Die Musik der Jungs in ein Genre einzuordnen fällt mehr als schwer, denn die Experimente auf Precambrian spiegeln sich in einem sehr avantgardistischen Klangbild meist düsterer Kompositionen wider. Dabei verwurstelt die groß gewachsene Band so ziemlich jedes Instrument, was es gibt und das ist nicht untertrieben. Weiterhin werden viele elektronische Soundakzente gesetzt. Ich meine sogar gelesen haben, dass die Jungs in einem alten Stahlwerk diese Scheibe aufgenommen haben. Deshalb komme ich auch zu dem Schluss, dass Musik, eingefangen in dieser kalten, sterilen Umgebung gar nicht anders hätte klingen können. Hier haben wir es mit einer richtigen Prachtlangrille zu tun. Die vielfältigen Eindrücke, die auf den Hörer hier niederprasseln wollen sich gar nicht so recht verarbeiten oder gar greifen lassen. So ist der Easy Listener mit der Musik von The Ocean garantiert überfordert, aber auch erfahrenen Metal Maniacs dürfte der abgefahrene, unkonventionelle Sound einiges abverlangen. Dieser kongeniale „Experi-Metal“, der sein Grundgerüst aus den verschiedenartigen Vocals und einem fetten Bastard aus progressivem, melodischem Metal diverser Härtegerade baut, ist wahrlich nicht in Worte zu fassen. Fest steht nur, und das ist die wahre Freude an diesem Werk, dass mir derartige Musik noch nie untergekommen ist. Wunderschön, anmutend und doch mechanisch, kalt; Musik mit ganz viel Seele, der man stets versucht zu folgen, aber immer wieder scheitert. Und gerade das macht Precambrian aus: Es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Eine Platte zum jedes Mal neu erleben, eine Sinfonie zum Verlieben. Die Götter des progressiven Death Metals, auch Opeth genannt, könnten vor Erfurcht erstarren oder zumindest grün vor Neid werden. Precambrian erscheint auf 2 CDs, die kürzere davon, Hadean/Archean, liegt mir allerdings nicht vor. Aber die wesentlich längere, Proterozoic, rechtfertigt alleine schon mehr als den Kaufpreis. Zudem erscheint das Album in einem schmucken Edel Digi Pack mit einem fantastischen Booklet. Sei noch hinzugefügt, dass das Ganze in Epochen (4500 v. Chr. bis zum Jahre 0) mit mehreren Kapiteln eingeteilt ist vor. Ein audiovisueller Höchstgenuss par excellence. Mehr davon!

Kategorie

V.Ö.

05. November 2007

Label

Metal Blade / SPV

Spielzeit

Tracklist

Line Up

Tags


Bewertung

1