5 Jahre nach „Stallion Battalion Live“, welches seinerzeit in Köln aufgenommen wurde, wurde auf der aktuellen Tour in BossHoss City Berlin mitgeschnitten. Nicht nur der Blick auf die Setlist zeigt, dass sich in den letzten Jahren eine Menge getan hat. Auch die Anwesenheit der Tijuana Wonderbrass, die seit der „Low Voltage“ Tour zum Ensemble gehören, zeugt von den „neuen Zeiten“ im Bandlager.
Ich kann es ja gleich vorwegnehmen: Natürlich hat mir die Setlist des ersten Livealbums deutlich besser gefallen, doch die Zeit bleibt bekanntlich nicht stehen. Und so war ich nun vor allem gespannt, wie sich die alten Hits wie „Stallion Batallion“, „Last Day“, „Hey Ya“, „Rodeo Radio“ oder „Mary Marry Me“ mit dem neuen Material vertragen würde. Klar, ein Song wie „My Personal Song“ fügt sich erwartungsgemäß problemlos ins Portfolie der Countryrocker ein. Doch selbst poppige Chartstürmer wie „Don’t Gimme That“ werden im Livearrangement erträglich. Dafür wird mir bei Hits wie „Hey Ya“ zu viel mexikanische Kneipenatmosphäre in die Songs gebläsert. Und natürlich vermisse ich Kracher wie „Yeehaa“ oder „High“ ebenso wie meine bevorzugte Ballade „Goodbye Mary“. Unerwähnt bleiben sollte auch nicht, dass ich mir das traditionelle „Boss Hoss“ (Sonics“) als Intro zurück wünsche. Es gibt Bands, zu denen einfach bestimmte Intros gehören. Ich will jetzt nicht so weit gehen und den Vergleich zu Metallicas „Extasy of Gold“ ziehen, aber irgendwie ist dieses „God Loves Cowboys“ Intro nicht dasselbe.
Während also Fans der Anfangstage weniger auf ihre Kosten kommen, gibt es für die große Zahl neuerer Fans eine ganze Reihe hörenswerter Songs der aktuellen Alben. Zudem sei ein bisschen Entwarnung gegeben. Mein Kollege beschwerte sich nach der letzten Show in Hannover darüber, dass die Cowboys nach wie vor nur Englisch auf der Bühne sprächen, obwohl sie im Fernsehen ja mittlerweile auf Deutsch unterwegs sind. Nun, auf dem vorliegenden Livealbum präsentieren Boss und Hoss eine Mischung aus den verschiedenen Sprachen.
Live-Album Nr.2 präsentiert das „Stallion Battalion“ gereifter und doch spielfreudig wie eh und je. Zwar wünschte ich mir die alten Zeiten zurück, doch kann ich auch unumwunden zugeben, dass ich den Jungs ihren Erfolg gönne. Sie haben schließlich hart genug dafür gearbeitet – jetzt sei ihnen die reiche Ernte auch gegönnt.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
CD 1
01. God Loves Cowboys
02. Bullpower
03. Eager Beaver
04. I Keep On Dancing
05. Do It
06. Whatever
07. Polk Salad Annie
08. A Little Bit More More More
09. What If
10. I Say A Little Prayer
CD 2
11. My Personal Song
12. Stallion Battalion
13. Backdoor Man
14. Last Day (Do Or Die)
15. Sex On Legs
16. Rodeo Radio
17. Don't Gimme That
18. Hey Ya
19. Mary Marry Me
20. Word Up