Skip to main content


Ostfriesland ist schon lange ein Nährboden für guten Death Metal. Aber nur wenige Bands schaff(t)en es, die verdiente Bekanntheit zu erlangen. Das liegt wohl auch daran, dass sich viele der Combos nach ein bis zwei Alben wieder auflösten. TEMPLE OF DREAD zeigen, dass es sich lohnt am Ball zu bleiben.

Gemeinsam mit SLAUGHTERDAY halten sie die ostfriesische Flag Of Death nun schon länger hoch und werfen mit ´God of the Godless´ ihr bereits fünftes Album auf den Markt. Mit dem saustarken dritten Album ´Hades Unleashed´ hatte das Trio ihren Old School Death Metal perfektioniert und so bauten sie auf ´Beyond Acheron´ einige neue Elemente in den Sound ein. Ehrlich gesagt gefiel mir, wie die leichten Flirts mit dem Black Metal, nicht alles an den Neuerungen. Kollege Zwingelberg hingegen sah das genau andersherum. So war ich gespannt, ob TEMPLE OF DREAD den eingeschlagenen Weg weitergehen. Die Antwort ist ja und nein. Schwarzmetallische Elemente sind wieder aus dem Sound verschwunden, gleichzeitig feilt das Trio immer weiter an seinem eigenen Sound.


´God of the Godless´ ist das fünfte Album innerhalb von fünf Jahren, da kann man befürchten, dass der Band die Ideen ausgehen, zumal Gitarrist Markus im Alleingang schreibt. Von Ideenmangel kann aber nicht die Rede sein, eher im Gegenteil. Einige Gimmicks hätte es für mich nicht gebraucht. Dazu gehören die Keyboards bei der Untermalung des Chorus' beim Titeltrack. Auch auf die eine oder andere Spielerei der Leadgitarre könnte ich verzichten, bin aber auch grundsätzlich kein großer Fan von vielen und langen Soli. Das war es dann aber auch mit der subjektiven Kritik. Denn die Leadgitarre verschafft TEMPLE OF DREAD gleichzeitig einen hohen Wiedererkennungswert.
Gleich der Opener bietet fetten Death Metal, der mit Tempowechseln und Finesse überzeugt. Der Variantenreichtum geht erfreulicher weise nicht auf Kosten der Eingängigkeit. Das gilt auch für den Rest des Albums. So zeigt ´Monstrosity Divine´, das das Trio auch schleppend alles niederwalzen kann. Hervorzuheben sind auch mal wieder die Vocals, Jens klingt herrlich kehlig, ohne dabei ein Van Drunen oder Grewe Abklatsch zu sein. Jörg Uken gibt dem Album durch sein Schlagzeugspiel und die gelungene Produktion jede Menge Druck mit.

TEMPLE OF DREAD liefern ein äußerst facettenreiches Album ab, das sehr eigenständig klingt und definitiv keinen Death Metal von der Stange bietet. Es bleibt zu hoffen, dass ´God Of The Godless´ nicht in der Masse der Veröffentlichungen untergeht und ich die Jungs endlich mal live zu sehen bekomme.

Kategorie

V.Ö.

04. Oktober 2024

Label

Testimony Records

Spielzeit

Tracklist

1. Carnage Ritual
2. Spawn of Filth
3. Black Scream
4. Sacrificial Dawn
5. God of the Godless
6. Prophetic Misanthropy
7. Monstrosity Divine
8. Terminal Putrefaction
9. Demise of Olympus

Line Up

Markus Bünnemeyer - Guitars
Jörg Uken - Drums
Jens Finger - Vocals

Bewertung

1