Da ich mich im Moment auf einem kleinen Melodic Metal Trip befinde, kommen mir die Italiener von TEMPERANCE gerade richtig. Mit ihrem zweiten Album möchte das Quintett nun unter Beweis stellen, dass sie nicht nur eine hartnäckige Eintagsfliege gewesen sind.

Bei einer Spielzeit von knapp 67 Minuten wird dem Hörer viel geboten. Unter anderem bleibt kaum eine gängige Gesangsart außen vor – So geht es vom weiblichen Clean-Gesang, über harmonische Duette, bis hin zu harschem Gegrowle. Mir persönlich war der Operngesang dann schon wieder etwas zu viel, aber damit konnte ich ja noch nie etwas anfangen.

Trotz Vielzahl an Variationen, in den Stimmlagen, bleiben einige Faktoren immer konstant gleich. Und zwar sind die Tracks, durch und durch weg, sehr melodisch geraten und laden zu munteren Nackenverrenkungen ein. Weiterhin wird dem Hörer aber auch gewaltig Feuer unterm hintern gemacht – Hierzu tragen vor allem die fetten Drums und die prägnanten Gitarrenriffs bei.

Über den gesamten Silberling zieht sich eine gute Songqualität, die die Songwriting-Künste der Band noch einmal deutlich untermauern sollte. Vor allem mit den schnelleren Tracks gerät mein kleines Herzchen so richtig in Wallung. Mein liebstes Lied ist allerdings „Oblivion“, da passt einfach alles zusammen. Und auch der Operngesang fügt sich nahtlos in das Gesamtbild ein. Vor allem „Save Me“ kann mit einem extrem starken Chorus punkten, der in eine wuchtige Bridge übergeht.

Insgesamt erinnert mich TEMPERANCE sehr stark an AMARANTHE, aber auch die finde ich ziemlich klasse. Aber die Italiener konnten sich bereits live einige Punkte einheimsen, und zählen nicht mehr nur als ein Geheimtipp. Mit „Limitless“ liefern sie ein solides Nachfolgerwerk ab, das an mancher Stelle zu glänzen weiß. Für alle Fans von modernem Melodic Metal ein absolutes Muss.