Wie keine andere Band verbinden SPOCK’S BEARD musikalisch/ hanwerkliche Höchstleistungen mit begnadetem Ohrwurm-Songwriting und einer nur noch wahnsinnig zu nennenden Emotionalität. Jede gute Progressive Rock- Band nimmt irgendwann natürlich ein Konzeptalbum auf, so nun auch Spock’s Beard. Dass die Jungs um Mastermind Neal Morse schon immer eine Vorliebe für ausufernde Kompositionen hatten, machte zuletzt der 27-minütige übersong“The Great Nothing“ auf dem letzten Album V deutlich. Diesmal geht’s ein paar Schritte weiter. über fast 2 Stunden erstreckt sich die Geschichte über einen Typen namens Snow, Albino und göttlicher Heiler in Personalunion. Das Schöne ist dabei, dass man diese Doppel-CD nicht unbedingt am Stück hören muss, sondern die Songs auch einzeln funktionieren. Um ganz ehrlich zu sein: auf diesem Magnus Opus gibt es soviel zu entdecken, dass es sogar mir als Fan anfangs zu viel war. Es braucht schon ein paar Durchgänge, bis sich dieses musikalische Goldstück komplett im Kopf entfalten kann. Dann zündet das durchweg erstklassige Songmaterial aber richtig und man will lange Zeit nichts anderes mehr hören. Klar, dass hier neben den altbekannten Spock’s Beard- Trademarks viel experimentiert wird und ab und zu schon mal ein paar Bläser und Saxophone auftauchen, ungewöhnlich heftig gerockt wird, es manchmal arg frickelig/ kompliziert zugeht, dann wieder herzerweichend geschmachtet wird. Diese Experimentierfreude war auch notwendig, wollte man letztendlich nicht doch zur eigenen Kopie verkommen. So werden noch mannigfaltigere Stimmungen erzeugt/ durchlebt. Ein Album wie das Leben halt. Aber das Tollste: am Ende ist alles gut. Für all diejenigen, die Spock’s Beard noch nicht kennen: KAUFEN! Der Rest weiss eh bescheid, oder hat von Musik keine Ahnung. Ich beende diese Kritik an dieser Stelle mit der Feststellung, dass wir es mit einem Jahrhundert- Album zu tun haben und widme mich jetzt unter dem Kopfhörer demselben.