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Es ist, laut Corey Taylor, ein Reset, ein Neustart. Zum ersten mal ist auch Percussionist und Background Sänger Michael Pfaff zu hören, der Chris Fein ersetzt.
Aber was bedeutet das ganze musikalisch für das siebte Album? Mit „Adderall“ startet das Album völlig anders, als man es bisher von Slipknot gehört hat. Der Track ist eine schön produzierte, melancholische Midtempo Nummer mit female backing Vocals, unter dem die Gitarren eine fast schon bedrohliche Spannung erzeugen.
Während man sich noch verwundert die Ohren reibt wegen der ungewöhnlichen Eröffnung, treibt einem „The Dying Song (Time to Sing)“ mit seinem Drive, seinem Bombast in den Refrains eben jene Verwunderung geich mal wieder aus. Die Nummer kracht über einen hinweg wie ein Gewitter.
Aggressiv und musikalisch schwer zu fassen ist das folgende „The Chapeltown Rag“. Der Song ist im Aufbau hektisch, was durch ein Übermaß an Blastbeats noch verstärkt wird. Was Slipknot aber auch hier auszeichnet, sind die coolen Refrains, was hier auch wieder zum tragen kommt.

„Yen“ ist wieder etwas reduzierter im Tempo, strukturierter und zugänglicher. Auch wenn Fans vielleicht nicht ganz damit einverstanden sein werden, das Corey Taylor wieder klar singt, hat der Song durch seine unheimliche Atmosphäre, den Drums und einem starken Chorus definitiv Highlights.
Das folgende „Hivemind“ ist Chaos und die Rückkehr von Blastbeats und Gangshouts. Der Sound und der Gesang sind absolut roh und wütend. Untermalt wird das ganze von störenden Geräuschen
Mit „Isn't this what you came here for“ Shouts beschließen wir die erste Hälfte des Albums mit dem Croudpleaser „Warranty“.

Das Album in seiner Gänze ist wahrscheinlich eines der Diversesten von Slipknot. Auf der einen Seite haben wir die ruhigeren Stücke wie „Adderall“ oder das dicke, fast schon klassisch rockige, orchestrale Brett „Finale“, auf der anderen Seite haben wir raue Anarchie und Chaos in Songs wie „Heirloom“, „Medicine for the Dead“ oder „Hivemind“. Jede Sekunde in diesen Tracks ist ein Angriff auf die Hörgewohnheiten. Aber trotz des anarchisches Sounds kann ich nicht umhin, in Slipknot gerade hier in den Nummern ein gutes Stück Reife zuzusprechen. Ihre Experimente wirken nicht bemüht, alles klingt perfekt und wie aus einem Guss. Man könnte jetzt die Identität von Slipknot hinterfragen, wofür stehen sie musikalisch, mit welchem Stil gehen sie, nach dem Neuanfang, weiter, aber ich finde, das haben sie mit diesem unerwartbaren Album bestens beantwortet. Eigentlich weiß man nie so richtig, was man kriegt, und das ist in diesem Fall auch gut so. The End, so far überrascht, strengt an einigen Stellen an, reißt den Hörer oft genug aus der Komfortzone und macht den Dreher deswegen zu einem starken Eintrag in den Back Katalog.

 

Kategorie

V.Ö.

30. September 2022

Label

Roadrunner Records Inc.

Spielzeit

57:32

Tracklist

1. Adderall
2. The Dying Song (Time to Sing)
3. The Chapeltown Rag
4. Yen
5. Hivemind
6. Warranty
7. Medicine for the Dead
8. Acidic
9. Heirloom
10. H377
11. De Sade
12. Finale

Line Up

Gesang - Corey Taylor
Percussion, Backvocals - Shawn Crahan
Rythmusgitarre - James Root
Leadgitarre - Mick Thomson
Sampling - Craig Jones
DJ - Sid Wilson
Schlagzeug - Jay Weinberg
Bass - Alex Venturella
Percussion - Michael Pfaff

Bewertung

1