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Klampfer Dave „The Snake“ Sabo hatte zunächst mit besagtem Bon Jovin zusammengespielt, bevor der mit seiner eigenen Band an den Start ging. Mit Basser Rachel Bolan wurde schließlich die Rumpftruppe der späteren Senkrechtstarter gegründet und zunächst stand ex-ANTHRAX Shouter Matt Fallon am Mikro. Er musste seinen Platz jedoch bald für den aus Kanada stammenden Blondschopf Sebastian räumen. Gitarrist Scotti Hill und Drummer Rob Affusso komplettierten das Line Up, Bon Jovi stellte den Kontakt zu Doc McGhee her – und steckte sich die Tantiemen der SKID ROW Veröffentlichungen in die eigene Tasche –, und Michael Wagner wurde für die Produktion des Debütalbums ins Boot geholt. Gibt es Alben die den Test der Zeit komplett unbeschadet überstehen? Bestimmt. „Skid Row“ gehört zweifellos dazu. Zum einen gibt es auf dem Debüt keinen einzigen Füller, zum anderen ist der Sound heute noch ebenso fett wie damals. Die Performance des Fünfers ist nach wie vor grandios und kaum eine Band trat damals so schwungvoll in den Hintern wie SKID ROW. „18 and Life“, „Big Guns“, „Makin a Mess“, Sweet Little Sister“ oder die Powerballade “Remember You” gehören allesamt zu den Juwelen der hardrockenden Metalszene.
Dass die Truppe nicht im Dunst der Hair Metal Szene verschwindet wollte zeigte das Zweitwerk „Slave To The Grind“ mehr als deutlich. Schon das Debüt war deutlich roher als viele Alben der L.A. Mitstreiter. Doch auf „Slave To The Grind“ zog man der Musikindustrie mit „Monkey Business“ gleich ordentlich den Knüppel über die Rübe. Der titelgebende Track ist ein echter Banger und hat mit 80er Jahre Hardrock nichts zu tun. Bachs kratzige Stimme und seine Bad-Ass Attitüde verleihenden dem Riffgewitter des Duos Sabo-Hill was eine SEX PISTOLS Atmosphäre. Dies manifestiert sich auch in „Riot Act“, welches auf dem Album leider mit angezogener Handbremse vorgetragen wird und erst live seine volle Wucht entfaltet. Songs wie “Mudkicker” weisen bereits in die musikalische Zukunft der Band und die Riffs greifen den Zeitgeist der 90er auf. Natürlich fehlen auch ruhigere Töne nicht und mit „Quicksand Jesus“, „In a Darkened Room“ und dem starken „Wasting Time“ gibt es gleich drei Powerballade auf dem Album. Deutlich härter als das Debüt, kommt und kam das Zweitwerk zwar schon nicht mehr an „Skid Row“ heran, doch Recht haben sie bis heute: „Can’t be king of the world, if you’re slave to the grind!”
Mit „B-Sides Ourselves“ erschien dann 1992 eine EP mit Coversongs, nachdem die Jungs Europa im Vorprogramm von GUNS’N’ROSES betourt hatten und sich im Wembley Stadion dank ihres Songs „Get The Fuck Out“ lebenslanges Auftrittsverbot erspielt hatten. Ich sag ja: SEX PISTOLS lassen grüßen. Ja, war damals verzichtbar, ist es heute auch noch.
Mittlerweile hatten die Grunger auch die letzte Haarspraywolke mit ihren Holzfällerhemden aus der Szene gewedelt. Auch SKID ROW versuchten dem Zeitgeist zu entsprechen und nahmen mit „Subhuman Race“ ein hartes Metalalbum auf, welches Elemente des Punk und des ALICE IN CHAINS Grunge verband. Auch in Sachen Sound machte sich der neue Musikgeschmack der Massen bemerkbar, vor allem der Snare-Sound klingt nach Kopfschmerzen. Richtig zwingende Songs gibt es auf der Scheibe eigentlich nicht mehr. Vom musikalischen Sturm des Debüts ist man mittlerweile meilenweit entfernt. Und auch in der Band kam es während der Aufnahmen bereits zu Streitigkeiten. Risse, die bis heute nicht gekittet werden konnten, führten 1996 schließlich zum Bruch zwischen Sänger und Band. Ein Live-Dokument dieser Zeit ist mit „Subhuman Beings on Tour“ jedoch noch in dieser Box enthalten. Und während leider keine Songs des Debüts enthalten sind, zeigt sich mit RAMONES Song „Psycho Therapy“ nochmal die Vorliebe der Band für Punk Rock. Im Zuge der Moscow Music Peace Festivals hatte die Truppe ja bereits „Holliday in the Sun“ von den SEX PISTOLS gecovert. Schade, dass man kein Livedokument aus der Anfangsphase ausgegraben hat, beispielsweise den Mitschnitt des Auftritts beim Moscow Music Peace Festival.
Auch wenn SKID ROW heutzutage musikalisch eher unbedeutend sind, wirkt ihr Frühwerk doch nach wie vor nach und markiert einen späten Höhepunkt des amerikanischen Hardrock. Mit ihrem Debüt erklommen die Jungs aus New Jersey gleich zu Beginn ihrer Karriere den Gipfel ihres künstlerischen Schaffens und haben uns einen zeitlosen Geniestreich hinterlassen. Musikalisch drängt sich das vorliegende Boxset vielleicht nicht unbedingt auf, da man ebenso gut das Debüt und „Slave To The Grind“ einzeln kaufen könnte, doch als musikgeschichtliches Komplettwerk dokumentiert „The Atlantic Years“ den kometenhaften Aufstieg und das langsame Sinken des SKID ROW Sterns sehr anschaulich.





Kategorie

V.Ö.

03. Dezember 2021

Label

BMG

Spielzeit

Tracklist

The five-album, 7LP side-loading box set includes:

Skid Row
Slave to the Grind (2xLP)
B-Side Ourselves
Subhuman Race (2xLP)
Subhuman Beings On Tour!!

This five album, 5CD side loading box set includes:

Skid Row
Slave to the Grind
B-Side Ourselves
Subhuman Race
Subhuman Beings on Tour!!

Line Up