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Need for Speed – das gilt wohl nicht nur für die Teilnehmer illegaler Autorennen sondern auch für ältere Herren, die (zwischenzeitlich) dem Doom gefrönt haben. Drei von vier Bandmitgliedern haben bei den britischen Doomern von CATHEDRAL die Zeit langsamer laufen lassen. Lee Dorrian mit NAPALM DEATH und Scott Carlson mit REPULSION zeichnen gleichzeitig für Referenzwerke des Grindcore verantwortlich. Nun packen sie beides zusammen und geben noch etwas Punk und Rock dazu und fertig ist ein großartiges Stück räudige aber nicht stumpfe Musik.
Die ersten Baupläne für diese Jauchegrube wurden bereits 1994 erstellt. Mit einer EP kam es dann zum ersten Probebetrieb und nun ist die Scheiße im besten Sinne völlig am Dampfen.
Das Anfangsriff kommt noch recht eingängig daher, wird dann aber abrupt von einem Grindpart abgelöst. Ähnliches gilt für ´Danger Signs´. Der Beginn und weitere Teile könnten von alten BAD RELIGION Alben stammen. Im Gegensatz zu den Kaliforniern kommt es bei SEPTIC TANK aber immer wieder zu dissonanten Parts und Geschwindigkeitsausbrüchen, eine sehr coole Kombi.
Wenn die Briten dann mal den Fuß vom Gas nehmen, klingt das eher nach alten CELTIC FROST als CATHEDRAL. Düster und rockig ackert sich das  Quartett durch Tracks wie ´Death Vase´ oder ´Living Death´.
Wie eine Mischung aus HELLHAMMER und PETER PAN SPEEDROCK klingen dagegen Tracks wie ´Divide And Conk Out´.
SEPTIC TANK machen zum Glück nie den Fehler, in Genre Klischees zu verfallen. So folgt bei vielen Bands nach einem fetten Anfangsriff wie bei ´Never Never Land´ fast reflexartig gegrinde. Das es den Grindpart nicht immer braucht, macht der Track deutlich. Bei ´Walking Asylum´ gibt es dann sogar ein längeres Gitarrensolo, die haben in diesem Genre ja ansonsten Hausverbot.
Die Produktion ist passend rau gehalten und verstärkt die Räudigkeit der Songs.

Von Altersmilde ist auf dieser Scheibe zum Glück nichts zu hören. Für mich ist ´Rotting Civilisation´ ein großartiger Bastard aus Metal, Punk und Grind und das Mittelfinger Album des bisherigen Jahres. Liebe Party San Veranstalter: nehmt bitte umgehend den Hörer in die Hand und holt euch diese Perle als Farbtupfer ins Billing.

Kategorie

V.Ö.

13. April 2018

Label

Rise Above

Spielzeit

39:55

Tracklist

1. Septic Tank      
2. Who     
3. Victimised      
4. Social Media Whore
5. Divide and Conk Out
6. Treasurers of Disease
7. Fucked
8. Whitewash
9. Death Vase
10. You Want Some
11. Digging Your Own Grave
12. Danger Signs
13. Walking Asylum
14. Lost Humanity
15. Never Never Land
16. Self-Obsessed
17. Living Death
18. Rotten Empire

Line Up

Scott Carlson - Bass
Gaz Jennings - Guitars
Lee Dorrian - Vocals
Jaime Gomez Arellano - Drums


Bewertung

1