Irgendwie mag ich Jubiläumsveröffentlichungen – sofern sie nicht nur auf den Markt geworfen wurden, um schnell nochmal Kasse zu machen. Und ich mag Schandmaul. Und Schandmaul enttäuschen wie zum 10jährigen auch diesmal nicht. Damals gab es ein unglaubliches Konzert und einen schönen Live-Mitschnitt auf CD und DVD. Dieses Mal gibt es ein Benefizkonzert und ein zweitätiges Jubiläumsfestival. Eine tolle Sache für die Fans. Die „So Weit – So Gut“ ist mit viel Liebe zusammengestellt. Die Standartversion enthält 15 Songs, darunter 12 alte Kracher aus dem bisherigen Schandmaul-Schaffen. Nun gut, ob „Der Clown“ nun unbedingt mit auf die CD gehört, darüber lässt sich vielleicht streiten, mein Fall ist der Song jedenfalls nicht. Aber alle anderen Lieder sind schön ausgewählt, teilweise neu arrangiert, zum Glück so behutsam, dass es den Songs gut tut und glücklicherweise doch so, dass man die Veränderungen heraushören kann. Schöne Sache. Aber man wird ja schließlich 15 Jahre und nicht 12, also wird die Scheibe noch mit drei neuen Songs angereichert. Gleich der Opener – ein Instrumental mit dem treffenden Titel „Folk´n´Roll“ – zündet gewaltig. Schandmaul sind die 15 Jahre kaum anzumerken, das macht Appetit auf das nächste reguläre Album der Bayern. „Herz aus Gold“ kann gut mithalten, nur „Orientexpress“ als weiteres Instrumental fällt hier etwas ab. Die Jubiläumsscheibe ist noch in zwei weiteren Editionen erhältlich, zunächst als Doppel-CD mit 19 weiteren Songs sowie als Deluxe-Edition mit allerlei Fanutensilien.

Frau Bratbecker