Zunächst wurde ich vom bunten Cover abgeschreckt, das aussieht, als sei es von einem unter Drogeneinfluss stehenden Zeugen Jehovas gepinselt worden. Als nächstes empfing mich eine mit elektronischen Samples unterlegte, süßliche Melodei, die dem ganzen einen gewissen Porno-Charme verlieh. Nach einigen Minuten und dem Einsatz „richtiger“ Instrumente entfaltet sich jedoch dem Hörer der verträumte, abgespacte Charme des Albums, für den man allerdings in der richtigen Stimmung sein muss, weil die Scheibe sonst zu seicht und mit Keyboards zugekleistert rüberkommt. Trotz der progressiv-frickeligen Elemente und handwerklichen Könnens bietet „A Street Between Sunrise And Sunset“ also ausreichend eingängige und eskapistische Momente, die einem das Abschalten und Träumen erleichtern. Aufgrund des relativ hohen Kitsch-Faktors gibt es jedoch „nur“ 11 Punkte.