Und doch weisen die Jungs aus der Salatschüssel des Todes das gewisse Etwas auf. Mit "Des Königs Henker" setzt das aus der Mannheimer Umgebung stammende Septett dort an, wo "Erwachen"einst endete. Wer sich bislang indes an den Keyboarddilettantismen gestört fühlte, darf augenblicklich aufatmen, denn diese tauchen allenfalls noch unterstützend auf und räumen somit den härteren Gitarrenriffs mehr Raum ein. Nahezu schon metallisch angehauchte Klänge, eingängige Melodien wie auch hitverdächtige Choren lassen die Tonkunst Saltatio Mortis' anno 2005 in einem gänzlich neuen Soundgewand einfinden. Wo sich der Vorgänger noch zu zaghaft, zu zurückhaltend dem Lauschenden offenbarte, tritt nun Durchsetzungsvermögen in den Mittelpunkt. Auch das Markenzeichen der Salatköpfe, die abgestoppten Akkorde sowie der regelmäßige Wechsel zwischen ruhig-getragenen als auch finster-harten Tönen werden einmal mehr zu Tage gefördert. Spätestens bei dem mittels Dudelsäcke umgesetzten Hauptthema wird jedoch deutlich, dass die mittelalterlichen Instrumente trotz allen Umgestaltungen nichts an ihrer Aussagekraft verloren haben. Anstoßend daran ist Aleas gesangliche Entwicklung alles andere als minder auffallend. Wenngleich sie stellenweise noch etwas zu gepresst erscheint schmiegt sich jene deutlich rauer sowie insbesondere facettenreicher als zu vergangenen Zeiten der Musik kompromisslos an und verleiht den Stücken auf diesem Wege letzthin wesentlich mehr Leben. Man könnte zwar durchaus meinen, der Mittelalter Rock hätten seinen Entfaltungs-Höhepunkt unlängst überschritten, doch wer fortgesetzt auf der Suche nach neuem Hörstoff ist, wird mit dem aktuellen Longplayer der Baden-Württemberger untrüglich wenig falsch machen...