Skip to main content


„Don’t Fear The Winter“ tauchte Ende der 80iger auf einem meiner ersten Sampler-Tapes auf, das ein Kumpel mir aufgenommen hatte. „Reflections of a Shadow“ schaffte es dann selbst auf das nächste Tape, welches ich aus der Monday Evening Rockshow im Radio aufgenommen habe und 1993 war es dann endlich so weit, dass ich „The Missing Link“ als CD angeschafft habe. Auf dieser Scheibe konnte das lange Jahre erfolgreiche Trio um Peavy, Manni Schmidt und Chris Efthimiadis unvergängliche Hits wie „Firestorm“, „Refuge“ oder „The Pit And The Pendulum“ verewigen. Nur wenige Jahre später entwickelte sich die Band, mittlerweile zum Quartett angewachsen, von der gutklassigen Power Metal Band zur Avantgarde des deutschen Heavy Metal und veröffentlichte „Lingua Mortis“. Die Entwicklung gipfelte schließlich im bis heute unerreichten „XIII“, auf dem man Metal und Klassik in unvergleichbarer Art und Weise verwoben hatte. Danach verschwand die Band aus meinem Sichtfeld, einige mittelprächtige Alben, Best ofs, Livescheiben und Line-Up Wechsel folgten. Hier und da wurde das Ende der Peavy-Zeit vorhergesagt.

Seit einigen Jahren hat man sich ja wieder zum Trio geschrumpft, meine Erwartungen bezüglich des „21“ betitelten neuen Albums waren jedoch nicht besonders hoch. Doch der 21. Versuch in der Bandgeschichte kommt nicht nur textlich im mörderischen Gewandt – auch musikalisch wirft der Dreier hier ein wahres Schwergewicht in die Waagschale. Bei „Serial Killer“ überrascht Peavy mit Growls, dazu donnern megaharte Riffs und erdrückende Bass Drums aus den Boxen – genug Kraft also, um die Insassen eines Altenheims ungewollt in Sekundenschnelle ins Jenseits zu befördern, wenn man aufgedrehter Autoanlage am Heim vorbeifährt. Insgesamt zieht „21“ seine Stärke jedoch aus der gelungenen Mischung von Energie und Melodie, wie etwa „Psycho Terror“ eindrucksvoll beweist. Im selben Atemzug ließe sich da auch „Twenty One“ nennen. Während „Forever Dead“ das Tempolimit ausreizt, bietet „Feel My Pain“ durchdachte Melodien und vollmundiges Mid-Tempo. Anspieltipp ist für meinen Geschmack „Destiny“, welches eine gereifte Version der Rage zu „The Missing Link“ Zeiten präsentiert.

Bis Mitte der 70iger Jahre galt man mit Vollendung des 21. Lebensjahrs als volljährig. Mit ihrem aktuellen Album unterstreichen Peavy & Co, dass sie die Volljährigkeit nicht nur technisch, sondern auch in Sachen Songwriting längst erreicht haben. „21“ klingt erwachsen, bodenständig und durchdacht, ohne dabei zu einer Sekunde langweilig oder abgedroschen zu wirken. Rage sind zurück und man sollte sich die anstehende Tour keinesfalls entgehen lassen.

TWILIGHT präsentiert:

Rage – live in der Meyer Music Hall, Braunschweig am 25.3. 2012

Kategorie

V.Ö.

28. Februar 2012

Label

Nuclear Blast

Spielzeit

57:54

Tracklist



01. House Wins 1:30

02. Twenty One 6:16

03. Forever Dead 6:19

04. Feel My Pain 5:39

05. Serial Killer 5:44

06. Psycho Terror 6:57

07. Destiny 5:13

08. Death Romantic 5:59

09. Black And White 5:19

10. Concrete Wall 3:50

11. Eternally 5:08

Line Up

Vocals, Bass: Peavy Wagner
Guitars: Victor Smolski
Drums: André Hilgers

Tags