Wer dieser Tage häufiger in Kontakt mit jungen Menschen gerät, wird schnell feststellen, dass sich die Erwachsenen von morgen für nichts und niemanden interessieren außer für sich selber. Aber selbst dann sind sie meist zu bequem und uninspiriert, um wirklich beeindruckendes auf die Beine zu stellen. Wer heute noch auffallen oder schocken will, der sollte es mal damit versuchen einer alten Dame die Tür aufzuhalten oder auf andere Art und Weise höflich und zuvorkommend zu sein. Das sah alles noch ganz anders aus, als PRO-PAIN Anfang der 90er mit ihrem sensationellen Debüt „Foul Taste of Freedom“ einschlugen wie eine Bombe. Seitdem sind dreizehn weitere Studioalben gefolgt und mit „Voice of Rebellion“ steht seit heute Longplayer Nr. 15 in den Läden.
Frontmann Gary schreit wütend wie eh und je und schon mit dem titelgebenden Opener macht die „New Yorker“ Hardcore-Kapelle deutlich, dass sie auch anno 2015 keinen Kuschelrock spielen werden. Während man mit kurzen Krachern wie „Take it to the Grave“ zeigt, dass wütender Hardcore keine langen Worte und keine endlose Spielzeit benötigt und trotzdem eingängig sein kann. Bei „No Fly Zone“ werden Erinnerungen an den harten Crossover der 90er Jahre wach, denn der Kopf fängt automatisch ab dem ersten Riff an zu nicken.
Der Sound der Scheibe klingt authentisch und roh, entwickelt aber zugleich genügend Druck, um den ausgehungerten Fan mit voller Wucht an die Wand zu drücken, wenn man die Anlage laut genug aufdreht. Und dass das Leben nicht immer nur freudige Ereignisse bereithält, weiß auch Gary Meskil. Dies hat ihn dazu bewogen eins der Highlights des aktuellen Album zu schreiben: „Fuck This Life“! Ein Titel der für sich spricht und genau die richtige Medizin für semi-perfekte Tage ist.
Mit „Voice of Rebellion“ haut die amerikanische Hardcorelegende PRO-PAIN ein weiteres Highlight ihrer Bandgeschichte raus und überzeugt einmal mehr durch kraftvolle Grooves und eingängige Brutalität. Gary Meskil und seine Jungs haben in ihrer Karriere so manche Kontroverse in der Musikwelt ausgelöst, doch sie haben sich nie einen Maulkorb anlegen lassen – und das ist gut so.
Wenn die Jungen sich für nichts mehr interessieren außer für die nächste WhatsApp Nachricht, dann müssen die Alten eben den Aufstand proben!
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
1- Voice Of Rebellion
2- No Fly Zone
3- Righteous Annihilation
4- Souls On Fire
5- Take It To The Grave
6- Age Of Disgust
7- Bella Morte
8- Cognitive Dissonance
9- Blade Of The Cursed
10- Crushed To Dust
11- Enraged
12- Hellride
13- DNR (Do Not Resuscitate)
14- Fuck This Life
Line Up
Gary Meskil: Bass, vocals
Marshall Stephens: Rhythm guitar
Adam Phillips: Lead guitar
Jonas Sanders: Drums