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Auf „Icon“ können sich eigentlich alle einigen: die abgefallenen Fans der ersten Stunde ebenso wie die spätberufenen Änhänger der Post-One-Second-Ära. Die Erzählungen des Bebens, das „Icon“ in den frühen Neunzigern in der Metal-Szene auslöste, sind Legende, mich selber zog der Longplayer erst nach der Jahrtausendwende in den Bann, da ich erst spät zum Metal gefunden hatte.

Aber nach dem ungeschliffenen, ursprünglichen „Gothic“ und dem monolithischen, schwermütigeren „Shades Of God“ ist „Icon“ unbezweifelbar ein phänomenaler, meisterhafter Endpunkt einer bahnbrechenden Triologie, die den Höhepunkt eines ungeahnten Aufstieges darstellte, der dann doch turbulentere Zeiten der Bandgeschichte einleitete.

Jetzt dreißig Jahre nach der Veröffentlichung haben die Mannen um Greg Mackintosh und Nick Holmes die Tracks neu eingespielt, aber abgesehen davon, dass man den Sound in das digitale Zeitalter transferiert hat, hört nahezu man keinen Unterschied. Die Songs klingen nach wie vor überaus frisch und dynamisch. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass der Longplayer auch aus dem Jahr 2023 stammen könnte.

Ein besseres und schöneres Kompliment kann man einem Album gar nicht machen, als dass es nach dreißig Jahrten nichts von seiner Durchschlagskraft, von seiner Wirkungsmacht und von seinem Suchtpotenzial eingebüßt hat. Denn der überaus energetisch-düstere Sound im Verein mit den reibeisigen kraftvollen Vokals von Nick Homes und den stilbilden einzigartig intensiven Gitarrensoli von Greg Mackintosh sind genau das, wonach sich die Freundinnen und Freunde des old-school Gothic Metal bis heute zurücksehnen.

Hinzu kommt, dass Album kein Ansammlung überzeugender Einzeltracks ist, sondern sein ganzes Potenzial in exponentieller Manier als Gesamtkunstwerk entfaltet. Wenn man doch nach persönlichen Highlights gefragt werden würde, wären meine Antworten: 'Joys Of The Emptiness', 'Widow', 'Colossal Rains', 'Weeping Words', 'Shallow Seasons'....

Kategorie

V.Ö.

01. Dezember 2023

Label

Paradise Lost Selbstverlag

Spielzeit

Tracklist

01. Embers Fire
02. Remembrance
03. Forging Sympathy
04. Joys Of The Emptiness
05. Dying Freedom
06. Widow
07. Colossal Rains
08. Weeping Words
09. Poison
10. True Belief
11. Shallow Seasons
12. Christendom
13. Deus Misereatur

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