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Denkt man deutschen Power Metal, so kommen einem sicherlich zuerst Namen wie „Blind Guardian“, „Edguy“ oder aber „Helloween“ in den Kopf. Alles drei bereits seit Jahrzehnten in der Szene etabliert, aber es gibt auch deutlich jüngere Vertreter dieses Genres, so zum Beispiel (der) „Orden Ogan“ (englisch Order of Fear).

Pünktlich zum diesjährigen RockHarz bringt die Band um Mastermind Sebastian „Seeb“ Levermann ihr siebtes und bisher härtestes Album an den Start. „Das Album ist deutlich reduzierter“, stimmt Seeb zu. „Auf den Punkt. Somit auch metallischer, direkter und vielleicht 'echter'.“ Die Gitarren stehen mehr im Vordergrund, aber so ganz ohne orchestrale Elemente geht es dann doch nicht.“, lacht er.

Das Album, spannt den Bogen über die vergangenen Veröffentlichungen der Band und greift die Geschichte des inoffiziellen Protagonisten Alister Vale wieder auf. Nachdem die Geschichte auf dem Debütalbum ihren Anfang genommen hatte und auf dem 2015er Album „Ravenhead“ einen weiteren Abstecher in die Welt des Protagonisten Alister Vale gemacht wurde, findet sich der Hörer auch auf diesem Album wieder mit der Geschichte des düsteren Ordensanhängers konfrontiert.

„The Order of Fear“ reiht sich nahtlos in den beeindruckenden Katalog der Band ein: weniger progressiv als „Easton Hope“, weniger poppig als „Final Days“ und härter als „To The End“. Mit kürzeren, eingängigen Songs schließt es eine Lücke. Und Songs schreiben kann Seeb, das haben die letzten Jahre mehr als eindrucksvoll gezeigt: Hymnen wie „Gunman“ oder „The Things we Believe In“ kommen bei Spotify jeweils auf rund 15 Millionen Klicks.

Mit diesem Pressetext im Hinterkopf mache ich mich an den ersten Hördurchgang des Albums und muss gestehen, ich bin sofort begeistert. Gleich der erste Song „Kings Of The Underworld“ reißt mich sofort in den Bann, und mir wird wieder einmal klar, warum

„Orden Ogan“ bereits seit Jahren zu meinen Favoriten gehören. Die fünf Sauerländer beweisen wieder einmal eindrucksvoll was Ihre Alben so besonders macht. Mitreißende Melodien, Hymnen, orchestrale Elemente, Chöre die passenderweise die Chorus Line aufgreifen.

Einen ersten Eindruck konnten sich die Fans bereits mit den vorab erschienen Singles „My Worst Enemy“, „The Order Of Fear“, „Moon Fire“ sowie „Conquest“ verschaffen.

Wie viel Zeit und Mühe „Orden Ogan“ in Ihre Alben stecken konnte man bereits 2023 auf dem Rock in Rautheim in Braunschweig sehen. Hier wurde nämlich bereits der Song „Order Of Fear“ dem gespannten Publikum vorgestellt. Die dabei gewesenen erinnern sich sicherlich gerne an „Vier“.

Weiter geht es mit“Moon Fire“ und seinen wirklich glühenden Gitarrenriffs. Hier treten die orchestralen Elemente fast vollständig in den Hintergrund, dafür konzentriert sich alles Meer auf Seeb und den, wenn auch sehr kurzen, eingängigen Refrain.

„Conquest“, „Blind Man“, „Prince Of Sorrow“ sowie „Dread Lord“ setzen auf die bekannten „Orden Ogan“ Tugenden: Chöre, orchestrale Elemente, schnelle Riffs. Die Geschwindigkeit wird die ganze Zeit hochgehalten.

„My Worst Enemy“ schließlich schraubt das Tempo deutlich herunter. Die Ballade gibt einen tiefen Einblick in die Psyche des Protagonisten Alister Vale, der, nachdem er das Blut seines Begleiter Abel im Mondlicht vergossen hat, feststellen muss, dass sein Fluch eben nicht gebrochen, sondern eher noch potenziert wurde.

Der nun folgende Song „Anthem To The Darkside“ hebt das Tempo wieder an und weist noch eine Besonderheit auf. Er wurde bereits vor dem Bestehen von „Orden Ogan“ zu Zeiten der ehemaligen Schülerband von Seeb Levermann geschrieben. Passt sich aber thematisch sehr gut in das Album ein, wie der Sänger auch selbst zugibt. Allerdings lässt er auch wissen, dass „Orden Ogan“ solch eine Nummer wohl nicht mehr schreiben würde.

Bevor das Album mit dem längsten Song „The Long Darkness“, immerhin 8:21, einen würdigen Abschluss findet, gibt es mit „The Journey Thus Far“ noch einen Spoken Word Rückblick von Alister Vale persönlich. Ich persönlich hätte mir diesen Rückblick allerdings ganz am Anfang, und nicht erst kurz vor Schluss gewünscht.

Der letzte Track beginnt eher langsam, nimmt aber nach nicht ganz der Hälfte an Fahrt auf und hält den Zuhörer mit mitreißenden Riffs bei der Stange. Gegen Ende dann die „Orden Ogan“ typischen Choräle und orchestralen Elemente. Ohne zu viel

Spoilern zu wollen kann man gespannt sein, wie die Geschichte von Alister Vale weitergeht.

Für mich verdient das Album 14 von 15 Punkten. Und den Leuten die auf dem RockHarz 2024 anwesend sein sollten würde ich den Besuch der Record Release-Show dringend ans Herz legen.

Foto Credit: Nat Enemede

Kategorie

V.Ö.

05. Juli 2024

Label

Reigning Phoenix Music (RPM)

Spielzeit

48 Minuten

Tracklist

1. Kings Of The Underworld
2. The Order Of Fear
3. Moon Fire
4. Conquest
5. Blind Man
6. Prince Of Sorrwo
7. Dread Lord
8. My Worst Enemy
9. Anthem To The Darkside
10. The Story Thus Far
11. The Long Darkness

Line Up

Sebastian "Seeb" Levermann - Gesang
Patrick Sperling - Gitarre
Nils "Spoony" Löffler - Gitarre
Dirk "Dirki" Meyer-Berhorn - Schlagzeug
Steven Wussow - Bass

Bewertung

1