Die immer wieder auch einmal melodisch werdenden Groove-Metaller von ORBIT CULTURE stehen in den Startlöchern, um ihr nunmehr viertes Album zu veröffentlichen. Es hört auf den Namen „Descent“, wobei von einem Abstieg hier nicht die Rede sein kann.

Denn die Schweden liefern liefern zehn durchaus kraftvolle Tracks ab, die in überaus moderner Weise eine ungeheure Durchschlagskraft zu entfalten vermögen und mich bisweilen an die Modern Thrasher von DYCARNATE erinnern, aber immer wieder auch mit einem Hauch von KORN und einer gehörigen Portion melodischer Eingängigkeit. Deshalb geben sich die growligen und klaren Vocals auch die Klinke in die Hand, während auch in instrumentaler Hinsicht das Kombinieren von Gegensätzen zu Explosivität führen soll. Bisweilen enthüllen die Tracks auch eine melancholische und sehnsuchtsvolle Seite der Band, so sehr schön zu beobachten in 'From The Inside'. Sehr brachial kommt hingegen das monolithisch unzugängliche und martialische „Vultures Of The North“, auch wenn es seine ruhigen Momente hat.

Ein hohes Maß an düsterer Infernalität bietet 'The Aisle Of Fire', ein Track der durch seine brutale Intensität und hymnische Tiefgründigkeit überzeugt. Aber natürlich kommen in den Tracks auch die Grooves nicht zu kurz, die in überaus verrückter Manier mit Allerlei kombiniert werden kann, sogar mit kakophonen Passagen. So in 'Undercity'. Crazy!

Kurz: Die schwedischen Groove-Metaller haben mit „Descent“ einen Longplayer erschaffen, der sich im Spannungsfeld von intensiver Brutalität, von brachialer Infernalität und von melodischer Eingängigkeit bewegt und somit einen verrückten, genuin eigen Sound zu bieten hat. Die Mischung ist überaus gewagt, nichts für jeden und schwer zu beschreiben, deshalb hört in das Album hinein. Es könnte sich lohnen! FFO: Trivium, Metallica, Architects...