Yugoth (alias Schwadorf & Helm) mit "The Grimalkin" bereits einen Nachfolger vor, mit dem ich aufgrund der Multi-Engagements der beiden geistigen Väter dieses Projektes so schnell nicht gerechnet hätte. Erneut (ent)führen uns die Baldachin und Yugoth in ihren, der kindlichen Intuition entsprungenen Märchenwald, erweitert um die drei Stationen "The Albatross", "The Grimalkin" und "Codex Deserta", die immerhin eine dreiviertel Stunde zum Verweilen einladen. Einmal mehr betört und verführt der NOEKK mit einer ureigenen Mixtur aus Hard- und Prog Rock, Folklore und Doom, bereichert um den einen oder anderen Einfluß orientalischer Tabulaturen, die im Gegensatz zum Vorgänger jedoch mit weitaus ausgefeilteren Arrangements des Weges kommt, was angesichts der gestiegenen Länge der Songs von großem Vorteil ist. Mal schräg und vermeintlich disharmonisch, mal ruhig und schaurig schön, so entstehen hinter den geschlossenen Augen wahre, bildhafte Gemälde alter Meister, die bei näherer Betrachtung eine ungeahnte Fülle an Details preisgeben. Doch nur dem, der gewillt ist, sich in diesem Dickicht zu verlaufen um anschließend einen Ausweg aus dem NOEKK´schen Irrgarten finden zu müssen, dem wird sich bei erneuter Betrachtung die gesamte Pracht des Werkes offenbahren. Lass los, lass diesen musikalisch einzigartigen NOEKK mit dir spielen, lass Dich fordern und überfordern, lass Dich mitnehmen auf einen Ausflug über vergessene Pfade und er wird Dich reich belohnen. Aber sei´ in der Lage seiner Hinterlistigkeit standzuhalten, sonst sei´s Dir geraten, Dich lieber fernzuhalten.