„Hymn To Abramelin“ klingt heute sicherlich nicht so überzeugend, so cool wie damals. Man hört es als damaliger Fan eben mit anderen „Ohren“, anderer Herangehensweise – zumal in der Szene sehr viel passiert ist & auch Messiah andere Alben veröffentlicht und auch aufgelöst hatten. Aber die Leidenschaft, dieses chaotische Verhalten und der jugendliche Wahnsinn ist immer noch spürbar, unüberhörbar. Underground pur. Schon der erste Songs des Debütalbums knallt wie sau. Da werden heute selbst die jüngeren Black Metal Fans staunen, wie roh und böse der Song rüberkommt. Auch wenn sich Messiah auf dem Werk mehr im heftigen (Old-School-Heavy-)Thrash/Death wohlerfühlen, so sind Spuren des fiesen, bösartigen Black-Metal der 1980er Jahre nicht zu leugnen. Ihr wisst schon, wie das Zeug von ersten Sodom, Kreator, Destruction, KAT, Hellhammer usw. Aber das sind auch alles Sachen, die man eben aus heutiger Sicht besser erkennt – und daher vielleicht auch vergleicht. Daher ist es umso cooler, dass eben jenes Albums so lange Zeit danach wiedererscheint. Doch damit nicht genug. Neben dem Original von 1986 gibt es auf der gleichen CD den Remix von 1990 – klingt auch klarer. Ein Digipak oder fettes Booklet gibt es zwar nicht, aber auf ein paar alte Bilder und die auch im Original verwendeten Bilder der Bandmember als auch dazu passenden Informationen muss man nicht verzichten. Des Weiteren enthält die CD ein kleines Poster des Coverartworks und dies hier in rot! Der Hammer, nur das Logo mit dem Titel – wow.
Das Zweitwerk der Schweizer „Extreme Cold Weather“ bietet dagegen ein ausklappbares Booklet samt sehr langer „Dankesliste“, den Lyrics und natürlich Fotos, wie damals im Original. Und auch hier gibt es ein Poster, diesmal doppelseitig und aufgedruckten Autogrammen. Leider sind aber für das Poster die üblichen Bandmember-Fotos verwendet worden. Doch andererseits ist es nicht wirklich schlimm, denn bei dem eher untypischen Coverartwork mit einem Eisbären (!) – man bedenke, das Album stammt von 1987 und die Musik steht für puren Metalunderground!, ist das schon nicht wirklich wild. Musikalisch, nun denn, der pure Underground-Sound lässt sich auch nicht mal wieder nicht leugnen, einfach auf die Fresse. Doch es gibt hier mehr Punk-Crust und Black-Metal-Spirit, als eben nur die Thrash/Death-Schublade, in die Messiah schon damals gesteckt worden sind. Allein ein „Radezky March (We Hate To Be In The Army Now)“ zeigt deutlich auf, dass z.B. Shane & Barney ihre wahre Freude hätte es zu covern. Auf „Extreme Cold Wetaher wirken die Songs schon ausgefeilter, durchdachter, aber dennoch eben hier und dort chaotisch und fies. Auch die instrumentalen, sphärischen Einspieler und Spoken Words unterstreichen den Düsterfaktor. Eben der Old-School-Metal der 1980er Jahre. Um wem diese Bezeichnung nicht ausreicht, der sollte sich den auf dem Album vorhandenen Livetracks widmen: Chaos, Leidenschaft und Bösartigkeit!!!
High Roller Records macht es einmal mehr wieder möglich sich den Ursprüngen zu widmen und den jüngeren Fans zu zeigen, welch ausgefeilte Wut damals vorhanden gewesen ist und warum deren Favebands heute so klingen, wie sie eben sind.
Abwarten wie die „alten Säcke“ von MESSIAH heute anno 2018 auftrumpfen wollen & werden. Denn, im Zuge dieser Wiederveröffentlichungen gibt es zu vermelden, dass sie sich in der Formation der 1990er Jahre mit Gründungsmitglied Brögi (Gitarre) zusammengerauft haben.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
Tracklist „Hymn To Abramelin” (Re-Release 2018) – 65:43 Min.
-Original 1986:
Hymn To Abramelin
Messiah (Extra Version)
Anarchus
Space Invaders
Thrashing Madness
Future Agressor
Empire Of The Damned
Total Maniac
The Dentist
-Remix 1990: Hymn To Abramelin
Messiah (New Version)
Anarchus
Space Invaders
Thrashing Madness
Future Agressor
Empire Of The Damned
Total Maniac
The Dentist
Tracklist „Extreme Cold Weather” (Re-Release 2018) – 52:06 Min.
Extreme Cold Weather
Enjoy Yourself
Johannes Paul Der Letzte (Dedicated In Hate To Pope John Paul II)
Mother Theresa (Dedicated In Love To Mother Theresa)
Hyper Borea
Radezky March (We Hate To Be In The Army Now)
Nero
Live: Hymn To Abramelin
Messiah (Extra Version)
Space Invaders
Thrashing Madness
Golden Dawn
The Last Inferno
Resurrection
Olé Perversus