Vier Anläufe hat er nun bei seinem Soloprojekt LUNATIC SOUL benötigt, um ein enorm fesselndes, extrem emotionales und aussagekräftiges Werk zu vollbringen. Denn genaugenommen, lässt es sich kaum in Worte fassen, welche Prog-Trip-Hop-Rock-Wave-Wellen er hier miteinander verschmelzen ließ, um dem Zuhörer einen wunderbaren „Kinoabend“ zu bieten.

Schon das Eröffnungsstück des Albums lässt einen auf die Stimme des Mariusz lange warten und bietet somit ein gewissermaßen „langes Intro“, um sich langsam aber sicher auf das Abenteuer einzulassen. Erst mit einer Verzögerung kommen eigentlich die Songs treibenden in Fahrt, dabei mit zahlreichen eher ungewöhnlichen Instrumenten oder Samples, die allerdings bei LUNATIC SOUL schon immer eine große gespielt haben. Aber hier oft irgendwo „versteckt“ sind und erst bei mehrfachen Durchläufen zum Vorschein kommen. Ob nun mal zwischendurch etwas leises in der Ecke oder ein kräftiger Bassknall, das ist Mariusz, der überraschen und unterhalten will. „Gutter“ wäre ein so cooles Beispiel dafür. Mariusz scheint sich hierbei von Bands wie Depeche Mode, Antimatter als auch seiner Hauptband Riverside inspiriert gefühlt zu haben. Unverkennbar die seichten Momente eines Martin L. Gore als auch die Linien von Riverside.

Jeden einzelnen Songs des knapp stündigen Albums aufzuzeigen, wäre wahrlich Verschwendung von Textzeilen. Es geht hier nur um das gewisse Gefühl, welches bei den hypnotischen Rhythmen und Klanglandschaften voller Melancholie übertragen werden. Ein wahrlicher Genuss. Wie heißt es so schön „Kopfhörermusik“! Also, zurücklehnen, die Weinflasche öffnen und „play“ drücken.

Wer mehr über das Album erfahren möchte, sollte sich die gelungene Digibook-Ausgabe des Albums gönnen. Hier findet man zusätzlich eine DVD mit einer knapp 25minütigen Dokumentation zu den Aufnahmen (mit englischen Untertiteln).

Fazit:
Fans von Pink Floyd, Tangerine Dream, Antimatter, Riverside, Steven Wilson und Co. kommen an diesem Meisterwerk nicht vorbei. Denn, genau in deren Liga spielt der Meister „Duda“ auch!