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Allerdings beginnt mit „Redeemer of Souls“ auch für die Priester eine neue Zeitrechnung, denn es ist das erste Album ohne Gründungsmitglied K.K.Downing an der Gitarre. Dieser hatte vor 3 Jahren überraschend seinen sofortigen Ausstieg verkündet und wurde auf der Tour durch den Jungbrunnen Richie Faulkner ersetzt. Nach dem desaströsen 2011er Auftritt beim WACKEN Open Air, bei dem sich Halford & Co dermaßen selbstdemontierten, dass Kollege Ossowski und ich nach der Hälfte des Gigs wutentbrannt in Richtung Zeltplatz abstampften, waren meine Erwartungen an einen neuen Tonträger nicht besonders hoch. Die Tatsache, dass das letzte erwähnenswerte Studioalbum der Briten bereits 24 Jahre zurückliegt, macht es da auch nicht gerade besser. Aufhorchen ließ hingegen die erste Hörprobe aus dem neuen Album. Der Titeltrack ist nämlich tatsächlich ein wirklich hörenswerter PRIEST Song und ein gelungener Heavy Metal Song. Dies gilt auch bereits für den Opener „Dragonaut“, auch wenn man sich mittlerweile fast dabei ertappt zu sagen, dass der Song irgendwie nach PRIMAL FEAR klingt…aber hier lässt sich wohl kaum darüber streiten wer letztlich Henne und wer das Ei ist. Mit „March Of The Damned“ liefern die Altherren des British Steel eine Nummer ab, die fast an BLACK SABBATH erinnert, auch wenn die Riffs vielleicht nicht gerade Iommi-Style sind. Da Szenesirene Halford jedoch zwei bis zehn Oktaven tiefer singt als zu seinen – im wahrsten Sinne – Hochzeiten, fühle ich mich etwas an den Düsterjammerer OZZY erinnert. „Down In Flammes“ überzeugt durch rockige Riffs – ich fühle mich an „Turbo“-Zeiten erinnert – aber im positivsten Sinne. Vermutlich könnte der Song aber ebenso gut auf „Screaming For Vengeance“ untergebracht werden. Für die Oldschool Freunde orientierte man sich beim Songwriting von „Crossfire“ wohl am „British Steel“ Album, während das schnelle „Metallizer“ vermutlich eine Hommage an das „Painkiller“ Album sein soll – freilich ohne an dessen Klasse heranzureichen. „Battle Cry“ ist ein weiterer Up-Tempo Priest-typischer Rocker.

Wer hätte das gedacht? JUDAS PRIEST scheint auf ihrer letzten Tour bewusst geworden zu sein, dass man einen schlechten Zeitpunkt für das Ende der Band ausgewählt hatte. Entweder hätte man nach dem „Painkiller“ Album die Segel streichen sollen oder aber jetzt. Denn mit „Redeemer of Souls“ ist den Priestern ein Album gelungen, mit dem man die Karriere als Heavy Metal Legende würdig und ohne Scham beenden kann. Andererseits scheint der Neuzugang an der Gitarre für frischen Wind im Club der alten Herren gesorgt zu haben. Und vielleicht wollen wir deshalb jetzt auch gerne herausfinden, ob JUDAS PRIEST doch noch genug Leben für weitere gute Alben in den alten Knochen haben. „Redeemer of Souls“ ist jedenfalls das beste Album der Priester seit „Painkiller“.

Kategorie

V.Ö.

11. Juli 2014

Label

Columbia/Sony

Spielzeit

Tracklist

1. Dragonaut
2. Redeemer Of Souls
3. Halls Of Valhalla
4. Sword Of Damocles
5. March Of The Damned
6. Down In Flames
7. Hell & Back
8. Cold Blooded
9. Metalizer
10. Crossfire
11. Secrets Of The Dead
12.
Battle Cry
13. Beginning Of The End

Line Up

Vocals: Rob Halford
Guitars: Glenn Tipton
Guitars: Richie Faulkner
Bass: Ian Hill
Drums: Scott Travis



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