Immerhin hat man diverse Line-Up Wechsel durchgemacht, vor allem der Sangesposten wurde wiederholt neu besetzt. Mit Shawn Pelata scheint man nun allerdings den passenden Mann gefunden zu haben: rauchige und doch melodiöse Stimme, die hervorragend zu den Riffs der Herren passt.

Das offenbar im letzten Jahr erschienene "Fire In Your Soul" Album ist an mir vorbei gegangen, allerdings handelt es sich dabei eher um ein Lebenszeichen, denn man findet dort vor allem Songs des ersten Albums vertreten. Interessant also eher für Leute, die das erste Album der Amis nicht haben.

Der dritte und schlicht "III" betitelte Streich um Drummer John Parker, kann dem Vorgänger nochmal eine Schüppe drauf legen. Hervorragender Hardrock zwischen Alice Cooper ("Crying To Me"), Bonfire, Joe Lynn Turner, Van Halen und den Pretty Maids donnert aus den Boxen. Während das Piano in "Jane" die Tore zu den süäten 80igern weit öffnet, fesseln Songs wie "You don't Know Me At All" oder "The Last Time" durch kernige Riffs und gute Melodien. Die Amps werden mal mit mehr Distortion gefüttert (z.B. "Everytime"), mal mit etwas weniger ("When Will I") und doch macht die Band stets eine sehr gute Figur. Da sind auch die geniale Ballade "Maybe One Day" und das etwas beschaulichere "Brothers" keine Ausnahme. So wirklich kann ich mich gar nicht auf Highlights festlegen: "Everytime" blieb mir mit seinem eingängigen Refrain und den übersteuerten Gitarren als erstes im Ohr, doch auch "Walk Away" überzeugt mit guten Hooks.

Auch in der 3. Runde gelingt den Amis, was sie auf den Vorgängern (besonders auf "Fallen Angel") schon angedeutet haben: sie beweisen, dass der melodiöse Hardrock nicht ausgestorben ist und dass man trotzdem traditioneller Rezeptur frisch und unverbraucht klingen kann. Beim 3. Album wird ja oft vom "make or break" Album gesprochen - es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn diese Scheibe nicht ihre Anhänger finden würde. Ich bin auf jeden Fall begeistert und singe erstmal 'ne Runde mit. Bis später dann!