Doch weit gefehlt. Dem Albumtitel "Deliverance" entsprechend haben sie alle Fesseln des Zeitgeistes abgeschüttelt und präsentieren uns zehn äußerst starke Songs, die vor aggressiver Kraft und brutaler Dynamik nur so strotzen. Man höre nur 'Turmoil II - The Weak Inherit The Earth', ein wahres Riffmonster mit mitreißenden Grooves und unter die Haut gehenden choralen Grölpartien. Hammer!
Herrliches, authentisches Angepisstsein und düstere melodische Emotionalität geben sich in 'Anti-Life' die Klinke in die Hand, natürlich vor dem Hintergrund überzeugend bretternder Brutalität. Gleiches gilt für die genretypischen Klargesänge, für die zumeist eine eben nicht ruhige, alternative-rockige Untermalung genommen wird, sondern für die die kraftvolle, aggressive Ruppigkeit zumeist beibehalten wird (Grain Of Sand).
In 'Mouth Of Madness' kommt als ein weiteres, abwechslungsreiches Element eine phasenweise tiefe, intensive und wehmütige Hymnik hinzu. Der Titeltrack 'Deliverance', in dem die typischen Genreelemente programmatisch zu einem organischen Ganzen kulminieren, ist dann ein einzigartiges, abwechslungsreiches Powerbündel, das vor allem auch durch seine ungewöhnlichen, fast MUSEartig langgezogenen klaren Vocals einen besonderen Touch erhält. In diesem Stile geht es auch in 'Skeletal I - Mourning Repairs' weiter, ein Track, der insgesamt dann doch um einiges harmonischer und alternative-rockiger daherkommt, allerdings im Kontrast zu überaus tiefen und infernalen Growls. Ein Highlight ist darüber hinaus der Rausschmeißer 'Arise', der zunächst nachdenklich wie die Ruhe vor dem Sturm beginnt, bis dann der metalcorige Sturm orkanartig so richtig losbricht und zum Ende hin auch wieder vergeht.
Fazit: Die Briten von HEART OF A COWARD legen mit "Deliverance" ein überaus gelungenes Metalcore-Album vor, das eindrucksvoll dem Zeitgeist dieses Genres trotzt und gekonnt auf druckvolle Brutalität anstatt auf beliebige Seichtheit setzt.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
Line Up
Jamie Graham (Vocals)
Carl Ayers (Guitars)
Steve Haycock (Guitars)
Vishal "V" Khetia (Bass)
Christopher "Noddy" Mansbridge (Drums)