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Zwar kam das mit „Windzeit“ betitelte Kunstwerk mit einer saftigen Verspätung heraus und dennoch hätte der Veröffentlichungstermin (Herbst 2002) günstiger nicht gewählt werden können denn passend zur hier dargebotenen Musik verändert die Natur ihr Aussehen und bereitet sich auf die dunkle Jahreszeit vor: Die Blätter verfärben sich und fallen zu Boden, der Abend zieht immer schneller herauf, es wird merklich kälter und der oftmals pfeifende Wind treibt Regen und Blätter zwischen den kahlen Bäumen umher, lässt gefärbtes Laub umherwirbeln und sorgt für mystische Nebelschwaden, welche umherziehen, kurz, der Herbst hat das Land fest im Griff. Und genau diese Jahreszeit ist es, welche FORSETI unweigerlich vor dem inneren Auge des gebannten Hörers heraufbeschwören. Sehnsucht und Traurigkeit entspringen jeder Note dieses melancholischen Albums und fügen sich nahtlos in die verzauberte Herbstlandschaft dort draussen vor unseren Türen ein, während wir in warm geheizten Zimmern sitzen, unsere Finger an einer belebenden Tasse Tee wärmen, bei Kerzenschein den anmutigen Folkklängen FORSETIs lauschen und unsere Gedanken von heulenden Herbststürmen durch die Welt treiben lassen, während draussen der Abend heraufzieht. Wie schon auf dem Vorgänger, der 10“-Single „Jenzig“ ist die Instrumentierung auch auf „Windzeit“ recht traditionell ausgefallen. Man bekommt Akustikgitarren, Flöten, Geigen, kraftvolle Trommeln und einige weitere altertümliche Instrumente zu hören, welche von zweistimmigem Gesang begleitet werden. Von diesem überzeugt vor allem der männliche Teil, welcher uns auf sehr gefühlvolle Art und Weise die traurige und nachdenkliche Lyrik näher bringt (die Lyrik des zweiten Stückes „Welkes Blatt“ stammt von Hermann Hesse), teilweise bedächtig singend, teilweise mittels beruhigendem Sprechgesang. Definitiv ist FORSETI mit „Windzeit“ ein (Neofolk) Album für die Ewigkeit gelungen, welches sich absolut nicht zum „nebenbei“ Hören eignet, sondern in vollen Zügen genossen werden sollte, sprich ein verregneter Herbstabend würde sich prächtig dazu eignen, mit den Klängen FORSETIs untermalt zu werden, man sollte sich jedenfalls die Zeit nehmen, das Album in einem Zug durchzuhören und sich voll und ganz verzaubern lassen, alles andere wäre „Windzeit“ nicht angemessen. Unmöglich allerdings ist das Herausstellen besonders gelungener Lieder, da ein jedes einerseits auf der Atmosphäre des vorigen Stückes aufbaut, andererseits eine völlig eigene Stimmung entfaltet, was die Scheibe auch beim zehnten Durchgang nicht langweilig macht! So steht „Verzweiflung“, der Opener dieser Scheibe, als trauriges und verzweifelt Hilfe suchendes Monument für die Ewigkeit während „Herbstabend“ die Eingangs erwähnte Stimmung entfaltet. Als Besonderheit soll an dieser Stelle jedoch das letzte Stück angesehen werden, welches den Titel „Black Jena“ trägt. Bei diesem Stück übernimmt Douglas P. (DEATH IN JUNE) den Gesang, was das Lied merklich in die Nähe alter DEATH IN JUNE Werke rückt und von der Instrumentierung her nur auf Gitarre und Geige zurückgreift. Und ich bin mir sicher daß nicht nur mir beim Lauschen DIESER Stimme ein Schauer über den Rücken läuft! Und so lege ich jedem Anhänger neufolkloristischer Klänge, ja jjedem Musikliebhaber an sich „Windzeit“ ans Herz, werden sich doch alle zukünftigen Neofolk-Veröffentlichungen an diesem Meilenstein messen müssen und wenn FORSETI mit dieser CD den Neofolk-Thron noch nicht bestiegen haben sollten, so ist er doch erheblich ins Wanken geraten!

Kategorie

V.Ö.

20. März 2003

Label

Eis & Licht

Spielzeit

Tracklist

Line Up

Tags


Bewertung

1

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