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Nachdem der Labeldeal mit Century Media auslief, signte man bei Ascendance und jene dachten sich dann wohl, bringen wir erstmal einen Live-Mitschnitt heraus. So mag der Rubel also erstmal rollen und die Band kann ihre Fans mit „altem/neuem“ Material bis zum nächsten, regulären Album, welches grob für den Zeitraum 2008/2009 angesetzt ist, vertrösten. Nun muss man dazu sagen, dass eben dieser Mitschnitt aus der Berliner Passionskirche auch schon gute 3 ½ Jahre zurückliegt. Die Karriere der Saarländer habe ich von Beginn an mitverfolgen können und mich konnten sie stets auf gehobenem Niveau überzeugen, auch wenn die Qualität ihres meisterhaften Debüts „Swansongs“, damals noch unter dem Namen Flowing Tears And Withered Flowers, nie wieder erreicht wurde. Nun sind die sympathischen, deutschen Goth-Metaller/Rocker im Laufe der Jahre ja eh vom schwermütigen eher hin zum leichtgängigen Sound übergewandert, auch wenn das der Melancholie ihrer Musik keinen Abbruch tut. Das alte Gemäuer einer Kirche bietet natürlich bei einer Live-Performance einen ganz besonderen Flair und vor allem auch außergewöhnlichen Sound, wie auch zu hören ist. Natürlich handelt es sich um einen semi-akustischen Auftritt, was die Songs teilweise in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt. Die Stücke auf „Invanity“ werden dem geneigten Hörer also in einem ganz gediegenen Rahmen präsentiert. Der Klang dieses Werkes vermag so eine sehr andächtige Atmosphäre zu erzeugen. Generell ist diese Live CD eher etwas für die stillen Momente im Leben. Die Stimme von Sängerin Helen kommt meist bedächtig leise, teils aber auch ziemlich soulig daher. Jedenfalls ist ihr Gesang auf diese Weise auch hier ziemlich kraftvoll und ausdrucksstark. Leider hat man bei der Songauswahl keine Stücke der ersten beiden Alben bedacht, weshalb wir leider nur Titel wie „Swallow“ und „Lovesong For A Dead Child“ vom Jade-Album, „Portsall (Departure Song)“, „The Marching Sane“ und „Merlin“ von der Serpentine-Scheibe und „Undying“ und „Pitch Black Water“ vom letzten Werk „Razorbliss“ zu hören bekommen. Dies ist aber nicht weiter tragisch da die Band durchgehend gute Songs in ihrem Repertoire hat. Lediglich „Flowers In The Rain“ vom Debüt hätte ich mir gerne noch gewünscht, zumal eine halbakustische Interpretation dieses Titels sicherlich sehr interessant ausgefallen wäre. Abschließen tut man das Konzert mit einer Coverversion des Slayer-Klassikers „Dead Skin Mask“, welches hier in einer wirklich ausgefallenen Version zu hören ist. Einen harten Thrash Song als Kuschelversion… wer hätte das gedacht. Dabei bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, ob man so einen Song covern darf und dann noch auf diese Art. Ich finde das Ergebnis okay. Abrunden tut die Scheibe eine im Studio aufgenommene, weitere Coverversion. Diesmal handelt es sich um „The Weeping Song“, im Original von Nick Cave, welcher mir sehr gut zu gefallen weiß. Hier bekommt man auch mal wieder seit langem ein Lebenszeichen von Johan Hedlund, dem Tiamat Frontmann, welcher sich hier ein Gesangsduett mit Helen liefert. Das Ganze ist ziemlich nah am Original gehalten. Meiner Meinung sind Live-Alben kein Muss und wer eh alle Flowing Tears Alben im Regal stehen hat, muss hier nicht zwingend zugreifen. Wer jedoch gerne ein paar Euro in eines der besseren Live-Alben investiert und sich die Songs auch mal im etwas anderen Soundgewand antun möchte, der ist mit „Invanity“ gut beraten. Letztendlich eine nette Angelegenheit diese Scheibe. Ich bin dann mal aufs nächste Album einer der besten deutschen Bands dieses Genres gespannt.

Kategorie

V.Ö.

16. November 2007

Label

Ascendance Records

Spielzeit

Tracklist

Line Up



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