Skip to main content


„Darkness in a different Light“  war schon erstaunlich stark, wenn man an die etwas unterkühlten Vorgänger „Disconnected“ und „FWX“ denkt. Mit „Theories Of Flight“ ist der Band ein großer Wurf gelungen, der an die Klassiker „Perfect  Symmetry“, „Parallels“ und „A pleasant Shade of Gray“ erinnert. Schon der ruhig beginnende Einstieg „From The Rooftop“ klingt wie keine andere Band. Ray Alder’s Stimme ist unverkennbar, diese Atmosphäre kann nur Gitarrist Jim Matheos erzeugen. Als das Stück mit einem wahnwitzigen Basslauf Fahrt aufnimmt,  verzerrte Gitarren in komplexe treibende Rhythmen übergehen (unglaublich gut am Schlagzeug: Bobby Jarzombek) und dann eine tolle Melodie nach der anderen folgt und in gleich zwei Refrains übergeht wird deutlich, dass wir seit 1997 kein besseres Stück dieser Band gehört haben. „Seven Stars“ hätte auch auf dem Überalbum „Parallels“ einen hervorragenden Eindruck gemacht. Eingängige, leicht melancholische Melodien sorgen für einen Ohrwurm. Das härter vertrackte „SOS“ kommt eine ganze Ecke „moderner“ bei dem Hörer an, kann aber mit einem schönen Refrain überzeugen. Hier gibt es einen technisch prägnanten Break mit einem ruhigen Mittelteil, der keine Sekunde die Spannung des Stücks zerstört. Dieser Part ist wie ein Strudel, der einen ins Meer zieht (passt ja auch zum Titel „SOS“). Das folgende „The Light Of Shade and Things“ kommt atmosphärisch „A pleasant Shade Of Grey“ sehr nah. Nach drei Minuten übernimmt ein sehr schweres Riff die Kontrolle in einem wahnsinnigen Takt und weist wieder zu einem überwältigenden Chorus. Der Aufbau des zweitlängsten Stück ist  sehr wendungsreich (mit diesem „Grower“ hatte ich am meisten zu kämpfen). Nach 7 Minuten wird es ruhig und geht danach wieder in die schwere Komplexität über, bevor die sehr zurückhaltende Anfangsmelodie das Epos ruhig ausklingen lässt. Das deutlich aggressivere „White Flag“ weist nun auf „Disconnected“, "No Exit" und „FWX“ hin, hat aber deutlich mehr als die unterkühlte Moderne zu bieten, denn hier ist echtes Leben im Song. Genauso das treibende „Like Stars our Eyes have seen“ in welchem wieder ein schöner melancholischer Refrain auftaucht. Es klingt wie eine gelungene Mischung von „Perfect Symmetry“, „Disconnected“ und „Parallels“. Bis hier hin sorgte Ray Alder für die Texte, die sich mit Veränderungen und Schicksal beschäftigen. Die Lyrics von „The Ghost of Home“ schrieb Matheos. Ursprünglich sollte das Album übrigens diesen Titel bekommen. Bei diesem fast 11-minütigem episch aufgebauten Lied über Kindheitserfahrungen handelt es sich um einen der besten von FATES WARNING überhaupt. Hier tauchen alle Trademarks auf: stille wie treibende Elemente, Wendungen, Gänsehautmelodien, die unverkennbare Stimme von Ray Alder, interessante Soundeffekte, vertrackte Rhythmen. Diese sorgen, als letztes Stück auf der Scheibe, für eines der besten progressiven Metalalben seit Ewigkeiten. Ach nein: danach kommt noch das Titelstück (ein sphärisches Instrumental).

 

Und hier das Fazit: Bitte unterstützt die zurzeit beste Progressive Metal Band überhaupt und kauft Euch das Album. Es ist ein Klassiker!Photos Copyright by Stephanie Cabral

Kategorie

V.Ö.

01. Juli 2016

Label

Inside Out

Spielzeit

52:23

Tracklist

1. From The Rooftops (06:52)

2. Seven Stars (05:33)

3. SOS (04:34)

4. The Light And Shade Of Things (10:14

5. White Flag (05:20)

6. Like Stars Our Eyes Have Seen (05:13)

7. The Ghosts Of Home (10:31)

 

8. Theories Of Flight (04:00)

Line Up

Ray Alder (Vocals)

Jim Matheos (Guitars)

Joey Vera (Bass)

Bobby Jarzombek (Drums)