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NOFX und insbesondere FAT MIKE haben sich ja noch nie um Erwartungen und Konventionen gekümmert. So laden sie nun zum Kammerkonzert, bei dem das gelungene Cover mehr verstören dürfte als die Musik.

Auf ´Fat Mike Gets Strung Out´ werden 10 Songs von NOFX mit klassischen Instrumenten nachgespielt. Also den Iro akkurat aufgestellt und die Play-Taste gedrückt. Klar kommen einem da APOCALYPTICA mit ihrem ersten Album in den Sinn, als sie METALLICA Songs für Celli übersetzten. Bei FAT MIKE kommen neben dem Cello allerderings mehr Instrumente wie Geige, Bass, Piano, Spinett oder Flöte zum Einsatz.
Das gibt den Songs einen völlig neuen Anstrich, der Vor- und Nachteile hat. Die Atmosphäre ist sehr getragen und zum Glück nie bomastisch. Trotz der Verwandlung sind die Songs sofort zu erkennen. Das liegt vor allem an den Gesangsmelodien. Die werden oft von der Geige gespielt und machen deutlich, dass FAT MIKE da ganz weit vorne ist. Viele Tracks der Punkrocker haben ja einen melancholischen Unterton, bei ´She's Gone´ wird der sehr deutlich. Schade, dass beispielsweise ´My Orpnan Year´ nicht dabei ist.
Was dem Album logischerweise abgeht, ist die Dynamik, die die Songs im Original auszeichnet. Und auch die in der Regel sehr gelungenen Texte fehlen, aber die kennt der geneigte Fan ja. Tracks wie ´Fuck Day Six´ haben im Original einen starken Energiewechsel, da klappt die Übersetzung für mich nicht gut. Der Song bleibt auf diesem Album eher in einer Stimmung.

So ist diese Platte ein hörenswertes Gimmick, das bestimmte Facetten der Band hervorhebt. Ich ziehe die Originale aber vor.

Kategorie

V.Ö.

15. September 2023

Label

Fat Wreck / Edel

Spielzeit

31:53

Tracklist

1. One Million Coasters
2. Life...Oh What A Drag
3. Medio-Core
4. Art of Protest
5. Total Bummer
6. I'm A Rat
7. Fuck Day Six
8. She's Gone
9. The Desperation's Gone
10. La Pieta

Line Up

Violins: Eric Gorfain
Viola: Anna Stromer
Cello: Ian Legge
Double Bass programming: Bastien "Baz” Brisson
Keys & Percussion: Bastien “Baz” Brisson
Flute on "The Desperation’s Gone": Ashley Jarmack