Das könnte man meinen, wenn man EREB ALTORs neues Album „Nattramn“ einlegt.
Die Schweden sind weitestgehend baugleich mit ISOLE. Ragnar und Mats sind bei beiden Bands die führenden Köpfe und lassen hier noch mehr als bei ISOLE ihrer Vorliebe für epischen Vikingmetal freien Lauf. Im Gegensatz zu ersterer Band wird der Doom-Anteil zurückgefahren und die gegrowlten Parts nehmen mehr Platz ein.

Der erste Song „Midsommarblot“ hat alle Trademarks, die ein typisches BATHORY-Stück ausmachen: bombastische Gitarren, sphärische Keyboards, Choräle, getragener Klargesang und ein Akustikgitarren-Outro. Im weiteren Verlauf des fünften Studioalbums geht man dann jedoch auch eigene Wege.

Der Titelsong ist ein Melodic-Deathmetal-Kracher reinster Sorte, „The Dance of the Elves“ eine etwas kitschige akustische Ballade à la BLIND GUARDIANS „Bard Song“, bei der dann die verzerrten Gitarren einsetzen. Wie zum Ausgleich wird dann bei „Dark Waters“ ordentlich gebrettert: Aggressive Gitarrenarbeit, ordentlich Druck aus dem Schlagzeug und richtig böses Gegrowle machen diesen überlangen Midtempo-Stampfer aus.

Die beiden abschließenden Songs sind dann allerdings wieder BATHORY-Songs der alten Schule, im Mittelteil von „The Nemesis of Frei“ wird dann noch einmal der Hass ausgepackt.

Insgesamt ist „Nattramn“ ein sehr rundes Album ohne Ausfälle, das jedem BATHORY-Anhänger ein feuchtes Höschen bescheren sollte. Wenn Mastermind Quorthon nicht zu früh von uns gegangen wäre, hätte er sicherlich Freude an seinen illegitimen Erben.