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Die Nordmänner hatten sich schon mit ihrem Debüt-Album einen festen Platz in meinem CD-Regal erspielt und mit „Iron“ gewannen sie noch an Ansehen hinzu, ich hatte meine Erwartungen an die neue EP also nicht gerade niedrig angesetzt. Vielleicht ein Fehler meinerseits, denn ein klein wenig enttäuscht bin ich schon von der neuen Scheibe, auch noch nach etlichen Durchläufen. Doch fangen wir erst mal mit den positiven Sachen an: Ensiferum spielen immer noch schnellen, melodischen Folk Metal, die Band ist in meinen Augen immer noch einzigartig und ihr Sound unverwechselbar. Traditionelle Instrumente wurden wiederholt eingesetzt und es gibt sogar einen vollständig akustischen Track mit dem wunderschönen finnischen Saiteninstrument Kalevala, welcher eine wunderschöne traurig-träumende Atmosphäre zaubert, leider aber etwas kurz ist. Auch das finnische Medley am Ende der CD gefällt mir mit der Sängerin und der faszinierenden finnischen Sprache sehr gut. Das alles ist schön und gut, wie man sich denken kann liegt der Schwerpunkt der fünf Musiker aber woanders, nämlich auf dem bereits angesprochenen schnellen, melodischen Folk Metal. Und hier passiert nun etwas, was ich persönlich nicht sehr schön finde: Jedes der drei Stücke (Dragonheads, Warrior’s Quest, White Storm) macht zwar ordentlich Stimmung und lässt Wikingerherzen höher schlagen, jedoch wird jedem auch früher oder später der Wind aus den Segeln genommen. Immer wieder sind Männerchöre eingeflossen, die meiner Meinung nach jeden der drei Songs ausbremsen und mir nach kurzer Zeit schon anfangen auf die Nerven zu gehen. Es ist ja ok, wenn man mal eine solche Passage einbaut, macht ja auch Stimmung, aber hier wurde in meinen Augen einfach zu viel des Guten angewandt. Der „neue“ Sänger Petri Lindroos zeigt schließlich ganz deutlich, was er so drauf hat, warum wird der Mann da nicht einfach von der Kette gelassen, um den Leuten zu zeigen, wo Thors Hammer hängt? Nicht, dass mich jemand falsch versteht, Dragonheads ist für mich eine sehr gelungene Veröffentlichung, die Songs wären aber mindestens doppelt so gut gekommen, hätte man auf die ständigen Einschübe verzichtet und stattdessen mehr Druck gemacht. Die Coverversion von Amorphis’ „Into Hiding“ ist übrigens auch gelungen, birgt allerdings nicht viel Neues im Vergleich mit dem Original. Naja, was soll das Gemecker... Ensiferum haben trotz kleiner Fehlergriffe eine tolle EP abgeliefert. Ich freue mich jedenfalls immer noch auf das nächste Album... (Hoffentlich) mit weniger Männerchören. (Lennart von Schwichow)

Kategorie

V.Ö.

31. März 2006

Label

Soulfood

Spielzeit

Tracklist

Line Up

Tags


Bewertung

1

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