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ENDSEEKER haben ganz klamm und heimlich den Nachfolger zum 2021 veröffentlichten Drittwerk “Mount Carcass” komponiert, aufgenommen und werfen ihn nun nach fulminanter Performance auf dem diesjährigen Party.San den metallischen Zombie-Horden zum Fraß vor. Dabei ist “Global Worming” natürlich alles andere als still und leise!

Beim Blick auf das Artwork kann man zunächst auf die eine oder andere Rolle rückwärts spekulieren, denn das extrem simpel und rudimentär gehaltene Cover wirkt so undergrundig wie kultig. Alte Schule in Reinstform als eine authentische Haltung, die neben der überzeugenden Musik dafür verantwortlich ist, dass die Sympathiewerte des Hamburger Quintetts in den vergangenen Jahren stetig gestiegen sind.

Musikalisch machen ENDSEEKER ziemlich genau und unbeirrt dort weiter, wo die Band nach dem Abstieg vom “Mount Carcass” aufgehört hat und dabei finden sie sich in einer apokalptischen Endzeitvision des globalen Würmerwandels wieder. Das A-Seiten-Quartett bestehend aus dem Titeltrack, “Hell Is Here”, “Violence Is Gold” und “Wheel Of Torture” gehört zum Besten, was die Herren bisher komponiert haben. Die vier Tracks in dieser Konstellation sind für mich der Stoff für eine 15-Punkte-EP. ENDSEEKER haben mittlerweile die perfekte Balance aus groovigem Riffing, Melodien und sägendem Geschredder gefunden. Das wirkt stellenweise schon beängstigend abgeklärt aber glücklicherweise eben auch nicht konstruiert. Die Songs sind kompakt und auf den Punkt, wirken teilweise fast catchy, obwohl sie dafür viel zu roh, brutal und verspielt sind. Das Niveau bleibt auch im zweiten Teil des Albums ungebrochen hoch. Gefühlt fallen die fünf Titel der B-Seite jedoch etwas ab, was teilweise der Perfektion des fulminanten Auftakts von “Global Worming” geschuldet sein dürfte. Über die gesamte Albumlänge ist jedoch vor allem der Gesang von Front-Psychopath Lenny hervorzuheben, der seine beste und variabelste Leistung in der Geschichte von ENDSEEKER abliefert, womit ich die großartige Leistung der Gitarren- und Rythmusfraktion keinesfalls schmälern will.

Ich sehe “Global Worming” immer noch als wesentlich stärker als “The Harvest” an, jedoch etwas schwächer als den Vorgänger “Mount Carcass”. Gegenüber “Flesh Hammer Prophecy” ist “Global Worming” ein µ im Vorteil. Allerdings hinkt der Vergleich, denn ENDSEEKER agieren heuer ja wesentlich reifer und erfahrener, während das Debut neben der beachtlichen musikalischen Qualität zu einem großen Teil von seiner Frische und Unbekümmertheit lebt.

Auf “Global Worming” hört man eine Kapelle, die ihre Erfolgsformel gefunden hat und sich dieser bewusst zu sein scheint. Nach wie vor gibt es neben LIK und ENDSEEKER keine Bands, die den HM2-Sound und das Vermächtnis der schwedischen Vorreiter auf einem derartigen Niveau so eindrucksvoll bewahren. Bei aller Huldigung haben sie dennoch ihren eigenen Weg gefunden und schreiten auf diesem nun gnadenlos voran. Wobei die Hansestädter die Nase mit diesem Album nun erstmal deutlich vorne haben. Ist allerdings auch besser so, denn die Letzten werden bekanntlich von Zombies, Würmern und Hunden gebissen.

 

ENDSEEKER – Hell Is Here _ Official Video: 

Kategorie

V.Ö.

27. Oktober 2023

Label

Metal Blade Records

Spielzeit

40:23

Tracklist

1. GLOBAL WORMING
2. HELL IS HERE
3. VIOLENCE IS GOLD
4. WHEEL OF TORTURE
5. C.B.V.
6. TERROR
7. HANGING GARDENS
8. OUR ONLY LIFE
9. NEMESIS

Line Up

Lenny – Vocals

Ben – Guitars

Jury – Guitars

Torsten – Bass

Andre - Drums


Bewertung

1

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