Ungewohnt melodisch beginnt „Guilt“ den Langspieler. Doch die harmonisch klingenden Akkustikgitarren bereiten nur das Feuerwerk aus stampfenden Drums und thrashenden Gitarren vor, das alsbald durch die Boxen schallt und sich als Ohrwurm in die Gehörgänge schraubt. So wird sich ein Doublebass getränkter Groove und tiefe Gitarren, die mal melodisch, doch stets thrashend daher kommen mit der Whisky gezeichneten Stimme des Frontmannes Mutz bis zum Ende des Werkes durchziehen. Viel Luft zum Atmen bleibt dem Hörer dabei nicht. Gerade Songs wie „Hammered, Fucked and Boozed“, “The Reason” oder “Into Darkness” ballern gewohnt aggressiv jedem eine Ladung Schrot in die Brust der nicht bei drei "Sex Metal" brüllt! Letzterer Song featured übrigens Britta Görtz von den Death-Thrash Kollegen Cripper.

Doch was das neuste Werk Drones ausmacht sind gerade die ruhigeren Passagen. Sah man Frontmann Mutz in den letzten Jahren des Öfteren lediglich mit Akkustikgitarre und Glenfiddich bewaffnet deutsche Pubs touren, hat dies seinen Einfluss auch auf diesen Langspieler genommen. Die düsteren und leicht melancholischen Kompositionen, wie beispielsweise „Life of Riley“, werden durch den rauen Männergesang bestens komplettiert. Doch mein persönliches Highlight ist „Carry me home“. Nicht nur weil die thrashende Strophe einem noch die letzten Falten aus dem Sack bügelt, sondern weil Drone spätestens hier bestens beweisen, dass es im modernen Metal eben die Mischung macht: Eine aggressive und groovende Rhythmusgruppe, melodische Gitarren und ein Frontmann der sowohl das Singen, als auch Shouten beherrscht. Diese Weiterentwicklung macht sich auch in den Texten bemerkbar, die deutlich selbstkritisch sind. Das findet man in dieser Form so nicht oft.

Alles in allem haben Drone mit ihrem vierten Album eine qualitativ hochwertigen Heavy-Metal Scheibe produziert, die die Fans zu schätzen wissen werden und die auch neues Publikum begeistern kann. Drone bleiben sich dabei treu und beweisen, dass man sich auch nach zehn Jahren Bandgeschichte noch weiterentwickeln kann, ohne dabei die „piss-drunk“ Attitude über Bord zu werfen. Melodischer Neo-Thrash at its best. Volle Punktzahl, Kaufempfehlung! Die CD-Release Party findet übrigens am 30.04 quasi als Mosh aus dem April in Celle in der CD Kaserne statt.