Auch mit Asiaten haben die Drei Detektive in der Vergangenheit bereits Erfahrungen sammeln dürfen, wir erinnern und nur an Klassiker wie „Der Grüne Geist“ oder auch „Der verschwundene Schatz“. Doch in diesem Fall zieht der junge Zuko den zweiten Detektiv – und schließlich auch Justus und Bob – unfreiwillig in die Tiefen der chinesischen Mafia. Familienstreitigkeiten und Machtkämpfe führen dazu, dass die Drei Detektive nach China entführt werden. In Shanghai treffen die Detektive auf die Mächtigen der Metropole. Es geht um nicht weniger als das Überleben und zudem muss ein blutiger Krieg zwischen den chinesischen Clans verhindert werden.

Beim ersten Hören konnte mich der 192. Fall des Trios aus Rocky Beach nicht überzeugen, da mir die Handlung zu schematisch und zu vorhersehbar vorkam. „Im Bann des Drachen“ erfordert genaueres Zuhören. Erst dann entwickelt der außergewöhnliche Fall seinen Scharm – abgesehen davon, dass die Aufgabe für die Drei Detektive durchaus übermächtig erscheint.

Autor André Minninger hat für diesen Fall eine besondere Dramaturgie gewählt und was mich zunächst etwas störte, entpuppt sich schließlich als gelungene Alternative zum traditionellen Aufbau der Hörspielabenteuer. Durch den In medias res Auftakt befindet sich die Folge von Beginn an auf der dramaturgischen Überholspur und erst durch den Ortswechsel von Shanghai nach Rocky Beach bekommt der Zuhörer kurz Zeit zum Durchatmen.

„Im Bann des Drachen“ unterscheidet sich erfreulicherweise von älteren Drachen-Folgen („Der unheimliche Drache“, „Im Netz des Drachen“, „Drachenauge“, „Der Fluch des Drachen“) und führt die Drei Detektive in eine völlig andere Welt. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten überzeugt „Im Bann des Drachen“ vor allem auch dadurch, dass die Folge aufgrund ihrer Geschichte und Dramaturgie im Gedächtnis bleiben wird.