Für seine Personifizierung des musikalischen Gleichgewichts (jenseits) von Gut und Böse hat er den ultimativen Ziltoid und die glitzernde Anneke van Giersbergen aus seinem Fundus gekramt. Wer welchen Part übernimmt überlasse ich mal eurer Fantasie ;)
Kommen wir aber endlich zur Musik. Bei Z2 (Ziltoid Squared) handelt es sich um ein Doppelalbum in dem Ziltoid mit haariger und runzeliger Unterstützung auf der "Dark Matters" gegen das strahlende und epische Devin Townsend Project ankämpft, welches sich mit "Sky Blue" zur Wehr setzt.
Möge die Schlacht beginnen!!!
Die blaue Scheibe fängt mit "Rejoice" schon fast ruhig an und geht nahtlos in den mitreißenden Track (Sitz-Tanzen ist ne super Sache) "Fallout" über. "Midnight Sun" überrollt einen mit episch-melancholischen Klängen, Gääääänsehaut! Dem schließt sich "A New Reign" an, aber mit etwas düsterer Atmosphäre.
Lieber Herr Townsend, wäre es nicht mal erstrebenswert ein Musical rund um geniale musikalische Selbstverwirklichung in Angriff zu nehmen? Bitte, bitte! Denn uaaaah ist das ein super Album!
"Universal Flame" haut mich nach meiner Kribbel-Phase wieder aus dem Stuhl und bringt tanzbares Tempo mit. Annekes Stimme geht eine ganz wunderbare Symbiose mit sämtlichen Klängen von Devin und seinen Kriegern des Lichts ein. Ich freue mich jetzt schon auf die kommende Tour. "Warrior" bringt, wie schon "Rejoice", einen Hauch orientalisch-spacig anmutenden Klangpassagen mit sich und ist der erste Track der mich nicht restlos begeistert (aber nach wie vor sehr gut ist. Vielleicht hab ich einfach nur eine Überdosis von den vorherigen Stücken).
Kommen wir zum Titel welcher der Scheibe den Namen gab. "Sky Blue" überrascht. Das könnte man wirklich im Radio laufen lassen, einige Teile erinnern mich an alte ATB-Scheiben (laaaaang ist es her). Aber eben mit dem devinatastischen poppigen Klangwellenteppich. Und dann macht es WUMM. "Silent Militia" überrollt mit millitärischen Gitarren und EBM-Techno und als süße Zugabe mal wieder das Gesäusel von Frau Giersbergen. Dance dance dance, Yo!
Bei den E-Klavier-Klängen von "Rain City" stellen sich wieder die Haare auf den Armen auf, hier wird es etwas verträumter, aber nicht ruhig genug um dabei einzuschlafen ;) Das funktioniert dann schon eher bei "Forever" dessen sphärische Klänge einen in den Kosmos der Entspannung entführen. "Before We Die" lässt meine Körperbehaarung (Nein, da gehe ich nicht näher drauf ein) im Takt mitwippen. Gibt es den Musikstil Epic-Movie-ProgPop? Jetzt ja. Hände und Feuerzeug hoch in die Luft sowie ein hoch auf die 2000 Fans die diesem Chor ihre Stimme geliehen haben!
Wir verabschieden uns mit nahezu weihnachtlichen Chorgesängen und "The Ones Who Love" vom Devin Townsend Project und begeben uns auf eine Reise in die tiefen Abgründe der Seele von Devin und des Universums von Ziltoid The Omniscient.
Hier führt uns die dunkle Materie durch wesentlich lichtärmeres und temporeicheres Musik-Material, eine finster-samtige Erzählerstimme bestimmt die Rahmenbedingungen dieses Schauspiels in dessen Mittelpunkt natürlich Ziltoid steht. Verrate ich mehr? Na gut, ein bisschen. Weitere Charaktere sind der dubiose Captain Spectacular, die schaurig-schöne War Princess und ihre aberwitzige Nachwuchs-Armee von Poozern. Während man "Sky Blue" einfach nur begeistert genießen und hören kann, muss man sich bei "Dark Matters" wirklich auf die Klänge konzentrieren die da auf den Gehörgang treffen: Tempo, Abwechslung, Chöre und Pups-Laute machen die CD wesentlich komplexer. Empfehlung: Holt euch eine Tasse Kaffee solange ihr noch könnt! Und lasst euch einfach auf diesen Kampf zwischen Besser und Bestialisch ein ;)
Zusammenfassung:
Freunde der progressiven Musik und von Gehörgangfeuerwerk haben keine Wahl, dieses Album wird gekauft! Oder die Poozer werden euch auf ewig malträtieren...
Für mich gehört es defintiv zu den vertonten Höhepunkten dieses Jahres.