Jetzt sind doch schon drei Jahre vergangen, seit die Düster-Doomer von DECEMBRE NOIR ihren letzten Longplayer „The Renaissance Of Hope“ veröffentlicht haben. 2022 folge die EP „Pale Serenades“, auf der vier ikonographische Tracks ihrer vier Alben neu interpretiert wurden.
Nun ist das Album „Your Sunset My Sunrise“ erschienen, mit dem DECEMBRE NOIR alle Stärken ihres Trademark-Sounds in überzeugender Manier zur Geltung und damit zum Leuchten bringen lassen. Schon der Opener 'Dead End: May' besticht durch seine mitreißende und unter die Haut gehende Mischung aus infernaler Brachialität und düsteren Growls im Verein mit hymnischer Wehmut und sehnsuchtsvoller Nachdenklichkeit. In 'Against The Daylight' wird das Tempo angezogen, brachiale Riffigkeit sorgt für das ein oder andere Death-Metal-Gefühl, immer wieder unterbrochen durch nachdenklich melancholische sowie martialisch brutale Passagen.
Besonderes Augenmerk ist immer auf den titelgebenden Track zu richten. 'Your Sunset My Sunrise' ist ein mitreißendes Juwel, das wie auf einer Achterbahnfahrt in musikalischer Hinsicht die ganze Zerrissenheit menschlichen Daseins zum Ausdruck zu verbringen vermag, worauf ja auch schon der antithetische Titel hinweist. Nichtsdestotrotz überwiegt hier für mich das optimistisch, auflehnende und mutmachende Moment. Weltklasse!
'Sentimental Giants' baut zunächst mit länger andauernden akustischen melancholischen Klängen eine intensive Spannung auf, die sich immer wieder gewitterartig entlädt und einen einen heftige Riffregen niedergehen lässt. 'Sleepwalker (In Yesterday's Smoke)' kann durch seine kraftvolle Tiefe und seine atmosphärische Intensität punkten. Ähnliches gilt für 'Trivial Heart', in dem zum Abschluss noch einmal alle bandeigenen Essentials zum Besten gegeben werden.
Kurz: Die Doom Metaller von DECEMBRE NOIR haben sich auf ihrem neuen Longplayer „Your Sunset My Sunrise“ kompromiss- und gnadenlos auf ihre Stärken besonnen und somit ein mehr als überzeugendes Opus erschaffen, auf dem in nahezu klassischer Art und Weise brachiale Infernalität, wehmütige Melodiosität und nachdenkliche Intensität miteinander verwoben werden.