Neben der Angst wird thematisch auch der Wut gehuldigt, wird sie doch in unserer Konsensgesellschaft allzu oft unterdrückt, auch wenn man seine Gefühle ruhig auch einmal rauslassen sollte, sonst bekommt man ein Magengeschwür, wusste der Volksmund früher einmal zu berichten.
Dementsprechen lassen CALLEJON es mal wieder so richtig krachen. Wütende Aggressivität trifft auf brutale Wut, die aber durch ein unterschiedlich dosiertes Maß an Melodiosität wieder eingefangen und mitunter gezähmt wird, wie das hymnische "Dunkelherz" unter Beweis stellt, das sich gekonnt im Spannungsfeld von brutaler, grooviger Riffigkeit und geschmeidiger, anschmiegsamer Melodie bewegt. Ein Klassiker!
Daneben können die Jungs aber auch in Puncto Dynamik einiges auf die Waagschale werfen ('Raketen'), das nimmt dann schon, abgesehen vom Gesang, fast klassisch bis power-metallische Ausmaße an. Da sieht man dann, wie virtuos mit den verschiedenen Metal-Stilen gespielt wird, die dann zu einem genuin eigenen Kraftpaket-Metal zusammengefügt werden, der durch nachdenkliche Melancholie noch das ganz besondere Etwas erhält ('Unter Tage'). 'Neonblut' besticht dagegen durch seinen hohen, mitunter leicht choral angehauchten Hymnenfaktor, 'Ich lehne leidenschaftlich ab' als unvergleichliches metallisches Powerbündel durch seinen Mitgröl-Refrain par excellence.
Ein Mindestmaß an klassischer Bildung stellen CALLEJON mit dem Caesar-Zitat 'Veni, Vidi, Vici' unter Beweis, Einsatz im kontemporären Lateinunterricht nicht ausgeschlossen. Dass Abwechslung und Diversity groß geschrieben wird, zeigt sich zudem in 'Krankheit Mensch', dass leicht mittelalter-metallisch und schwer gesetzt dunkel-metallisch daherkommt. Eine überaus gelungene Düsterhymne! Dass man das Album mit einer Rockballade beschließt, ist dann nur konsequent.
Kurz: Der neue Longplayer von CALLEJON "Wir Sind Angst" macht dem Hörer wirklich Angst, weil er sich fragen muss, wie man am Anfang eines Jahres schon ein so geniales, abwechslungsreiches und überzeugendes Metal-Album vorlegen kann. Aber die Virtuosität, mit der die Jungs sich in den verschiedenen Metal-Genres bewegen, ist schon mehr als beeindruckend!
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.
Line Up
BastiBasti - vocals
Bernhard Horn - guitars
Christoph "Kotsche" Koterzina - guitars
Thorsten Becker - bass
Max "Kotze" Kotzmann - drums
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.