Der Opener 'Heavy Is The Ocean' versprüht zunächst einen überaus sperrigen und kantigen sowie düsteren und schwermütigen Charme mit einer leichten schwerelosen Note. Nichts, was man eigentlich von einem ersten Track eines Albums erwarten würde, aber gerade dadurch bereitet er den Weg für das, was noch kommt. 'Slow Me' ist dann ein hitverdächtiger Schmachtfetzen, der die sehnsuchtsvolle Melancholie in bandtypischer Manier mit krachiger Durchschlagskraft verbindet.
Das schon erwähnte 'More Than Machines' kommt etwas grooviger daher und besticht zusätzlich durch seine eingängige Melodiösität, die sich nach und nach erschließt. 'May Your Love Be Pure' geht nicht nur in überzeugender Weise direkt ins Ohr, sondern verbreitet durch die Bässe phasenweise eine bisweilen druckvolle Wehmut. Ähnliches gilt für 'Shark Bite', das allerdings darüber hinaus ein Mehr an passionierter, zorniger Leidenschaft aufzubieten hat. 'Human Sand' punktet durch seine rockige Nachdenklichkeit, 'Kiss Me I'm Dead' durch seinen klassischen Aufbau und den unter die Haut gehenden Refrain. Da zeigt sich, dass die einzigartige Stimme von Frontmann Gavin Rossdale nichts von ihrer Wirkungskraft eingebüßt hat und man das Händchen für hitverdächtige, melancholische Melodien nicht verloren hat.
Metallisch anmutende Riffs gibt es in dem sperrigen 'Identity', auf das das ruhige balladeske 'Creatures Of The Fire' folgt, ein Song, der auch im Radio laufen könnte. 'Judas Is A Riot' und 'Gunfight' wissen durch ihre straighte Direktheit zu überzeugen, wohingegen im Rausschmeißer '1000 Years' ein weiteres Mal ruhigere und nachdenklichere Töne angeschlagen werden.
Fazit: Wer hätte das gedacht? Die britischen Alternative Rocker von BUSH finden mit ihrem neuen Longplayer „ The Art Of Survival“ zu ungeahnter Stärke zurück und bieten eine abwechslungsreiche und mehr als überzeugende Sammlung energiegeladener, mitreißender, melancholischer und nachdenklicher Tracks. Weltklasse!