Denn auf dem zweiten Longplayer der deutschen Black-Metaller wird musikalisch eine mehr als apokalyptische Stimmung verbreitet. ASCENSION verzetteln sich nämlich nicht im gewollt und nicht gekonnten Crossover mit anderen Musikstilen, sondern das Hauptaugenmerk wird auf die Stärken des eigenen Genres gelegt, das dadurch in einem ganz neuen Glanz erstrahlt, der die naturgemäße infernale Erhabenheit in nicht gekanntem Maße zum Leuchten und Erstrahlen bringt.
Und so manifestiert sich die düstere, unterweltliche Stimmung bisweilen durch hypnotisierende, gleichförmige Riffs und Songstrukturen, so als ob die Barkasse des Charon auf dem Tartaros von den Seelen mit gleichmäßigen, geschwinden Ruderschlägen vorwärtsgetrieben wird, und zwar vor dem Hintergrund von diabolisch-teuflischen Melodien und den eher growligen Vocals ('Deathless Light'). Gerade das verleiht den Songs eine ungemeine Intensität, was man bei dem sonst doch sehr verbreiteten genretypischen Gekrächze nicht immer sagen kann.
Natürlich fehlen auch die typischen blast-beatigen Hochgeschwindigkeitsdrumpartien nicht, die im Verein mit energetischen Riffs und höllischen, düster-melodischen Leadgitarren für eine überaus reißerische, flussähnliche Dynamik sorgt, deren Geschwindigkeit so, als ob sich der Acheron in ein Meer ergießen würde, nachlässt, um verschiedenste Stimmungen wie nachdenklicher Schwermut oder melancholische Verzweiflung der seelenlosen Schatten zum Durchbruch zu verhelfen ('The Dark Tomb Shines'). Dass Black Metal darüber hinaus überaus vielfältig sein kann, stellt nicht nur der Song 'Mortui Mundi' unter Beweis, der durch seine brutale Heftigkeit und seinen barocken, höllenfürstlichen Sound mehr als zu überzeugen weiß, sondern auch alle anderen Tracks dieses Albums ('Death's Golden Temple')!
Kurz: ASCENSION melden sich mit ihrem zweiten Longplayer "The Dead Of The World" wirkungsmächtiger denn je zurück. Düsterer, infernaler, organischer hat man Black Metal selten gehört. Und wenn der Sound dann auch noch durch ein ungeahntes Maß an höllischer Dynamik, unterweltlicher Atmosphärik und diabolischer Intensität brilliert, dann hat man es wahrlich mit einem Meisterwerk zu tun. Ich muss jedenfalls meine Album Top 10 dieses Jahres noch einmal ändern!
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
02.Death's Golden Temple
03.Black Ember
04.Unlocking Tiamat
05.Deathless Light
06.The Dark Tomb Shines
07.Mortui Mundi