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Nach ihrer Single "Home Is Where Your Heart Is" gehen ANY GIVEN DAY nun mit ihrem ersten Longplayer an den Start. Stilistisch kann man den Sound durchaus dem Metalcore oder verwandten Genres zuordnen, aber das bringt nicht weiter, holen sich die Jungs doch zum einen genug Anleihen auch von anderen Spielarten des Metal, zum anderen sagt das auch nichts über die Qualität der Musik aus.

Zunächst einmal kann festgehalten werden, dass ANY GIVEN DAY keine Band der leisen Töne sind. Hier gibt es mächtig etwas auf die Ohren. Metallische groovige Brutalität treibt den Sound nach vorne, aber so etwas von orkanartig heftig, dass man sich schon beim Zuhören festhalten muss. Innerhalb dieser orkanartigen Böen gibt es jedoch immer wieder auch Phasen der Ruhe vor dem nächsten Sturm. Das sind dann wirklich emotionale, melancholische Kleinode, die sich organisch in den Song einpassen und sich durch ihre gefühlvolle Intensität von dem sonst so verbreitenden Metalcore abheben, wie man unter anderem bei den beiden Tracks 'Darkness Within' oder 'Anthem For The Voiceless' beobachten kann. Das liegt auch daran, dass Dennis Diehl vor allem im Klargesang eine überaus charakteristische und einzigartige Klangfarbe vorzuweisen hat.

Darüber hinaus findet sich auch im harten Gebrettere der Hang zu brutaler Eingängigkeit, die die Songs vor einem Too-Much an Aggressivität schützt. Dazu tragen auch die mitreißenden Grooves bei. Einen Ausflug in die alternative-rockigen Gefilde gibt es mit dem Track 'Dead Forever'. Eine Verschnaufpause, ehe mit 'Never Say Die' ein wirkliches Highlight des Albums auf unsere Hörgänge trifft: hochexplosiv durch die Kombination aus wutentbrannter, aggressiver Härte mit melodischer Düsternis. Genial geht es mit 'Tomorrow Never Shows' weiter, ein Lied, das besonders durch seine alternative-rockige Hymnik im Refrain hervorsticht. Ähnliches gilt für den Herausschmeißer 'Possession'.

Kurz: ANY GIVEN DAY zelebrieren auf ihrem ersten Longplayer kompromisslose, groovige Brutalität im Verein mit düsterer, melancholischer Melodik in wirklich gekonnter Manier. Solche Dynamik, Frische und Eigenständigkeit sucht man sonst im Bereich des Metalcore und seiner verwandten Genres vergebens!

Kategorie

V.Ö.

05. September 2014

Label

Redfield Records

Spielzeit

Tracklist

01. Darkness Within
02. Dead And Gone
03. The Beginning Of The End
04. Anthem For The Voiceless
05. Home Is Where Your Heart Is
06. My Own Sweet Hell
07. Dead Forever
08. Never Say Die
09. If Tomorrow Never Shows
10. Possession

Line Up

Dennis Diehl (Vocals)
Andy Posdziech (Guitar)
Dennis Ter Schmitten (Guitar)
Michael Golinski (Bass)
Raphael Altmann (Drums)