Denn wie in der deutschen Filmkomödie, die immer auch eine gehörige Portion Ernsthaftigkeit und Traurigkeit transportiert, so ist es bei ANNISOKAY eben eine tiefgründige und intensive Melancholie, die sich immer wieder Bahn bricht. Und das Beste ist, dass man den Jungs diese Emotionen und Gefühle auch abkauft. Da ist nichts Gestelltes oder Aufgesetztes, was auch an den authentischen Klargesängen von Christoph Wieczorek liegt. Hinzu kommt ein Händchen für großartige Melodien, die genreentsprechend immer wieder in ansprechende, dynamische Brutalität eingebettet, zu der natürlich auch die obligatorischen Shouts nicht fehlen. Ganz besonders stark sind die musikalischen Gegensätze zum Beispiel in 'Innocence Was Here', ein Track, der dadurch massiv Explosivität und Tiefe generiert.
Daneben verfeinern auch allerlei weitere Zutaten den Sound, in 'Humanophobia' gibt es ein dosiertes Mehr an elektronischen, loungigen Elementen, 'End Of The World' ist dann schon eher eine rockige Endzeitballade, zum Ausrasten könnte der überaus mitreißende und hymnische Track 'Escalators' die „crazy-concert-festival-crowd“ bringen. Hammer. Für Abwechslung sorgt dann das überaus düstere und groovige 'Private Paradise'. Bei 'One Second' habe ich dann auf für einen Moment auf eine Cover-Version des PARADISE-LOST-Klassikers gehofft, aber auch dieser Track hat durch seine sphärische, niederdrückende Nachdenklichkeit durchaus Gewinnendes.
Fazit: Auch mit ihrem vierten Longplayer „Arms“ stellen ANNISOKAY eindrucksvoll unter Beweis, dass ihr metalcoriger Modern Metal jenseits der dynamischen Brutalität gerade durch die einzigartige, tiefgründige und authentische Melancholie zu überzeugen vermag!
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
Line Up
Philipp Kretzschmar - Guitar
Nico Vaeen - Drums