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Nachdem „Metal“ eher durch Lippenbekenntnisse als durch musikalische Argumente den Thrash Metal Thron beanspruchte, ist mir das folgende, schlicht „Annihilator“ betitelte Album schon gar nicht mehr in Erinnerung. Mit neuem Label und – offenbar – neuem Schwung geht es nun in Runde 14. Und schon der Opener „Deadlock“ ist ein echter Schlag in die Magengrube. Während das Einstiegsriff eine Hommage an METALLICAs „Kill ’Em All“ sein könnte, schlägt dem Hörer anschließend die geballte Kraft eines Thrash Metal Songs im Stile von GRIP INC. oder SLAYER ins Gesicht. Freunde des „Alice in Hell“ Albums dürften beglückt sein.

„No Way Out“ stellt dann eher ANNIHILATOR-typische Riffs in den Mittelpunkt und kann zudem mit einer guten Melodie aufwarten. „Smear Campaign“ zeigt dann eine weitere Facette des Water’schen Songwritings: moderne Riffs, Tempiwechsel und eingängige Hooks. Der Song hätte womöglich auf der „Carnival Diablos“ Platz gefunden. Danach wird es etwas unverdaulicher, denn „No Surrender“ ist deutlich experimenteller ausgefallen als die ersten drei Songs. „Wrapped“ kommt schließlich mit einem typischen „Refresh the Demons“ daher, verbindet dies im Refrain jedoch mit experimentelleren, moderneren Elemente und Melodien. Und obwohl Jeff mir vor etwa 20 Jahren schon mal ein komplettes Balladenalbum in Aussicht gestellt hatte, löst er dieses Versprechen mit „Perfect Angel Eyes“ mal wieder nur Häppchenweise ein. Zwar erinnert die Melodie im Refrain stellenweise etwas an „In the Blood“ vom „King of the Kill“ Album, doch insgesamt beweist Flitzefinger Waters auch mit diesem Song mal wieder sein Talent für leise Töne. „Demon Code“ kann man dann getrost skippen, um zum abwechslungsreichen „Fight The World“ zu gelangen. Hier springt der Kanadier gekonnt zwischen ruhigen Akustikpassagen und brettharten Hochgeschwindigkeitsriffs hin und her und hat gegen Ende sogar noch genug Atem für 80er Jahre Gitarrenmelodien, mit denen er seine Vorliebe für britischen Metal zu unterstreichen scheint.

Hier und da ist zu lesen, dass nach Song 3 die Langeweile beginnt. Dies ist insofern zutreffend, als dass die Scheibe nach dem recht mächtigen Einstieg zunächst einmal etwas abzufallen scheint. Erst nach mehreren Durchläufen bleibt das Ohr auch mal im Mittelfeld und letzten Drittel der Scheibe hängen. Trotz des zeitweisen Stilmischmasch und obwohl die Scheibe natürlich nicht an Alben wie „Never Neverland“, „Set the World On Fire“ oder „King of the Kill“ heranreicht, liefern ANNIHILATOR mit „Feast“ dennoch ein recht ordentliches Thrash Metal Festgelage ab.

Über jeden Zweifel erhaben ist natürlich das passender Weise „Re-Kill“ betitelte Bonus-Scheibchen, welches mittels 15 Songs die Vergangenheit der Band Revue passieren lässt. Das Unterfangen alte Hits wie „Fun Palace“, „Alison Hell“ oder „Set the World on Fire“ endlich mal mit einheitlichem Sound und Dave Paddens Stimme neu einzuspielen ist mehr als lobenswert. Natürlich könnte man sich hier nun seitenweise über Unzulänglichkeiten der Playlist auslassen, doch das will ich mir und euch ersparen. Nur so viel: vom unsäglichen „Waking the Fury Album“ hätte ich mir eher „Striker“ in einer hörbaren Version gewünscht als „Ultra-Motion“. Aber gut, alles kann man nun eben nicht haben.

Kategorie

V.Ö.

07. September 2013

Label

UDR/EMI

Spielzeit

49:37 + 71:13

Tracklist

CD 1 (Feast):
1. Deadlock
2. No Way Out
3. Smear Campaign
4. No Surrender
5. Wrapped
6. Perfect Angel Eyes
7. Demon Code
8. Fight The World
9. One Falls, Two Rise

CD 2 (Re-Kill)
1. Fun Palace
2. Alison Hell
3. King Of The Kill
4. Never, Neverland
5. Set The World On Fire
6. Welcome To Your Death W.T.Y.D.
7. Nozone
8. Bloodbath
9. 21
10.Stonewall
11. Ultra Motion
12. Time Bomb
13. Refresh The Demon
14.
Word Salad
15. Brain Dance

Line Up

Vocals, Guitars, Bass: Jeff Waters
Guitars, Vocals: Dave Padden
Bass: Al Campuzano
Drums: Mike Harshaw



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