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Puh, was hab ich für n Schreck gekriegt, als ich die Tracklist des neuen Aborted-Albums sah – so viele bekannte Track-Namen, denn die Songs der letzten EP „Coronary Reconstruction“, tauchten da auf. Aber immerhin: diese Songs wurden neu eingespielt und klingen viel fetter als auf der EP. Der Sound auf Global Flatline ist glasklar und druckvoll – das deutete sich ja schon auf der Vorab-Single „Global Flatline“ an. Ha, und genau da werden sich jetzt die Geister scheiden: müssen Aborted nicht eigentlich so rotzig und dreckig klingen, wie auf „Goremagedon“, um Aborted zu sein? Schadet es der Band, wenn jedes Instrument klar herauszuhören ist? Ich sage: nein, Aborted knallen noch mehr, wenn sie so fett produziert sind wie auf Global Flatline. Svens Stimme kommt so noch brutaler rüber, die Drums kommen endlich mal richtig zur Geltung – auch wenn man sich als Fan der alten Stunde hier und da vielleicht mal die eine oder andere Ecke und Kante mehr wünschen würde. Lustig, dass ausgerechnet Jacob Hansen das Album produziert hat – der Mann, der auch schon bei „Goremageddon“ an den Reglern saß. Jetzt hat er es schon wieder mit „Goremageddon“ verglichen? Ja, denn in Sachen Brutalität und Songwriting gibt es durchaus Parallelen – nur ist „Global Flatline“ eben die moderne, zeitgemäße Variante. So muss Death Metal 2012 klingen. Auch die düsteren, langsamen Passagen, etwa in „Expurgation Euphoria“ oder dem abschließenden „Endstille“ (nein, kein Black Metal Song) passen gut rein. Insgesamt ist "Global Flatline" ein Schritt back to the roots, nur quasi im zeitgemäßen Gewand. Wer von den letzten beiden Alben enttäuscht war, darf sich auf mehr Spielfreude, Energie und äh, Geballer freuen.

Ach, und dann waren da noch die Gaststars. Ganz ehrlich: liest sich toll, die Liste, mir ist aber beim Hören des Albums kaum aufgefallen, dass da jemand anderes ins Mikro grunzt. Zumal Sven sein Organ ja eh schon ziemlich abwechslungsreich einsetzt. Wer es genau wissen will: Trevor Strnad von Black Dahlia Murder macht bei „Vermicular, Obscene, Obese“ mit, Julien von Benighted bereichert „The Origin of Disease“, Jason Netherton von Misery Index ist bei „Grime“ dabei, und Keiijo Niinimaa von Rotten Sound bei „Our Father, Who Art Of Feces“. Letzteres ist eins der Highlights des Albums – nicht zuletzt wegen der melodischen (igitt!!!!) Gitarrenleads im Refrain.

Zwei Punkte ziehe ich ab: einen für die alten Songs – bei einem derart heiß ersehnten Album will ich verdammt nochmal neue Songs hören und keinen – wenn auch neu aufgenommenen – alten Kram. So! Und einen weiteren Punktabzug gibt’s noch, weil „Global Flatline“ – zumindest nach den ersten paar Durchläufen – der letzte Kick zum absoluten Geniestreich fehlt.

Ach ja, auf der Limited Edition gibt’s obendrauf noch die beiden Klassiker „Eructations Of Carnal Artistry“ und „Nailed through her cunts“ – die waren vorab aber leider nicht zu hören, und die solls auch wirklich nur auf der Limited Edition geben.

Kategorie

V.Ö.

23. Januar 2012

Label

Century Media

Spielzeit

Tracklist

1. Omega Mortis
2. Global Flatline
3. The Origin of Disease
4. Coronary Reconstruction
5. Fecal Forgery
6. Of Scabs and Boils
7. Vermicular, Obscene, Obese
8. Expurgation Euphoria
9. From a Tepid Whiff
10. The Kallinger Theory
11. Our Father Who art of Feces
12. Grime
13. Endstille

Line Up

Sven De Caluwe: Gesang
Eran Segal: Gitarre
Michael Wilson: Gitarre
JB van de Wal: Bass
Ken Bedene: Schlagzeug

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