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Sonata Arctica – Eleine – Acoustic Adventures II – Tour
| Thorsten Zwingelberg | Konzerte
Gute drei Jahre nach dem ersten akustischen Abenteuer und fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem ursprünglich anvisierten Termin kehrten SONATA ARCTICA nun am 25. Oktober zurück in die Fabrik in Hamburg, um die Fortsetzung ihrer „Acoustic Adventures“ Tour zu präsentieren. Als Unterstützung hat man dieses Mal die Schweden von ELEINE dabei.
Die schwedischen Symphonic -Metaller ELEINE um Frontfrau Madeleine Liljestam hatten extra für diese Tour die „Acoustic in Hell“ EP eingespielt, welche bei mir leider nicht so richtig zündete.
Entsprechend waren meine Erwartungen an die Anheizer nicht sonderlich hoch. Doch das Leben ist bekanntlich voller Überraschungen. Man darf wohl mit Recht sagen, dass ELEINE mit ihrer Performance dem Motto „Acoustic in Hell“ voll gerecht geworden sind, denn ich hatte vorher noch nie ein Akustikset gesehen, welches gleichzeitig eine solche Metal Show war. Wer erwartet hatte, dass sich der Fünfer auf irgendwelchen Hockern ausruhen würde, der wurde schnell eines Besseren belehrt. Eigentlich agiert die Truppe als Trio, doch für die Shows holte man sich Verstärkung am Bass und an der Gitarre ins Lager – leider ist es mir nicht gelungen herauszufinden, welche Musiker hier aushelfen. So oder so, muss man den Hut davor ziehen, wie Liljestam, Ekberg & Co ihre Show aufgezogen haben. Die Band tobte über die Bühne, feuerte aus allen Rohren, bangte im Verbund und allein von den Bildern hatte man eher das Gefühl, eine krachend laute Metal Combo auf der Bühne zu sehen. Doch die Band hatte ihre Stücke derart geschickt umarrangiert, dass der bombastische Symphonic Metal auch ohne Verzerrer und großes Drum-Kit funktionierte. Angst vor steigenden Stromkosten muss diese Band jedenfalls nicht haben, denn sie zieht ihr Metalprogramm auch akustisch durch. So etwas habe ich ehrlich gesagt noch nie erlebt und war entsprechend begeistert. Zudem entpuppte sich Gitarrist/Growler Rikard Ekberg als brillanter Entertainer, der es verstanden hat, das Publikum im bestuhlten Innenraum richtig auf Temperatur zu bringen. Da konnte sich selbst sein Side-Kick an der zweiten Gitarre trotz aller bösen Posen das ein oder andere verschmitzte Grinsen nicht verkneifen. Songs wie „Ava Of Death“ oder „Whisper My Child“ kamen live nochmal eine ganze Ecke geiler rüber als aus der Konserve. Madeleine schwebte förmlich über dem stromlosen Riffing ihres Gitarrenduos und der bollernden Rhythmussektion und schlängelte sich wie eine Schlangenbeschwörerin über die Bühne. Das abschließende „Death Incarnate“ entwickelte sich schließlich zum unterhaltsamen Sing-Along mit lautstarker Publikumsbeteiligung.
Mehr Metal geht ohne Strom wohl kaum. ELEINE überzeugten mit tollem Konzept und ihrer ganz eigenen Interpretation eines akustischen Abenteuers. Clever, denn so geriet man gar nicht erst in die Verlegenheit sich mit SONATA ARCTICA messen lassen zu müssen. Ich war nach den sieben Songs jedenfalls so begeistert von dem sympathischen und mitreißenden Auftritt der Schweden, dass ich mir am Merchstand gleich noch ein Exemplar der limitierten Tour-Edition der EP auf blauem Vinyl gesichert habe – mit Signaturen versteht sich. Well done, ELEINE.
Bei der Erstauflage der „Acoustic Adventures“ von SONATA ARCTICA hatte ich moniert, dass für meinen Geschmack doch zu viel Stromgitarre zum Einsatz gekommen war. Das haben sich die Finnen wohl auch gedacht, so dass sie dieses Mal dem Motto zu 100% gerecht wurden. Elias Viljanen hatte nun lediglich eine Auswahl an Akustikgitarren und ein Banjo dabei. Die Finnen präsentierten sich zudem auf alten Perserteppichen sitzend in altbewährter Akustikmanier, wie man es von Akustikshows normalerweise kennt. Bewegung war dieses Mal Fehlanzeige. Lediglich Trommler Tommy Portimo wechselte zwischen seinem Drumkit und seinem Cajon hin und her. Optisch hatte er auch den größten Spaß an diesem Abend, gefolgt von Basser Pasi Kauppinen, mit dem er sich das ein oder andere fröhliche Grinsen zuwarf. Letzterer war zudem durch ein Double im Publikum vertreten. Henrik “Henkka” Klingenberg, der kreative Kopf der Band, saß wie gewohnt hinter seinem Keyboard und schien zu leiden. Fast wollte man mal auf die Bühne klettern, um ihm einen aufmunternden Drücker zu verpassen. Doch wer die Band schon mal live gesehen hat, der weiß, dass der Tastenmann nicht gerade zu den extrovertierten Exemplaren der Spezies Musiker gehört. Aber im Laufe des Sets wurde auch er merklich gelöster und konnte sich das ein oder andere Lächeln abringen. Spaßvogel Tony klebte in diesem Jahr regelrecht an seinem Stuhl und wirkte gerade im ersten Drittel des Sets emotional und verträumt, während er aus seiner Tasse Tee schlürfte. Nur ab und zu ließ er sich zu einer seinen anekdotischen Geschichten über die Hintergründe der Songs verleiten. Die Setlist hingegen gab gar keinen Grund zur Melancholie, auch wenn es zunächst bedächtig losging. Später dann kam „Letter To Dana“ live deutlich besser rüber als auf der jüngsten Veröffentlichung der Finnen. „Tallulah“ ist ohnehin immer ein Highlight. Nur bei „On the Faultline“ kam bei mir etwas Langeweile auf. Die war aber spätestens bei „Fullmoon“ wieder wie weggeblasen. Im Publikum hatte man vor der Show gehofft, dass auch „San Sebastian“ auf die Playlist kommen würde. Diesen Wunsch erfüllten SONATA ARTCICA zwar nicht, aber mit „Flag in the Ground“ und „Don’t Say A Word“ fand man dennoch einen passenden Abschluss für eine intensive Akustikshow voller Hits.
Auch wenn ELEINE mit einer sehr eigenständigen, kreativen Show begeistern konnten, war am Ende dennoch klar, dass SONATA ARCTICA doch noch in einer anderen Liga spielten, selbst wenn die heutige Show bewegungsarm und mitunter recht bedächtig über die Bühne ging.
Als die Lichter in der Fabrik kurz nach 23 Uhr wieder angingen, hatte man den Eindruck, dass die Zeugen des Abends zufrieden nach Hause gingen und einer Fortsetzung des akustischen Abenteuers nicht abgeneigt wären. Noch sind SONATA ARCTICA und ELEINE jedoch unterwegs und wer die Chance hat das Package live zu sehen, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Die schwedischen Symphonic -Metaller ELEINE um Frontfrau Madeleine Liljestam hatten extra für diese Tour die „Acoustic in Hell“ EP eingespielt, welche bei mir leider nicht so richtig zündete.
Entsprechend waren meine Erwartungen an die Anheizer nicht sonderlich hoch. Doch das Leben ist bekanntlich voller Überraschungen. Man darf wohl mit Recht sagen, dass ELEINE mit ihrer Performance dem Motto „Acoustic in Hell“ voll gerecht geworden sind, denn ich hatte vorher noch nie ein Akustikset gesehen, welches gleichzeitig eine solche Metal Show war. Wer erwartet hatte, dass sich der Fünfer auf irgendwelchen Hockern ausruhen würde, der wurde schnell eines Besseren belehrt. Eigentlich agiert die Truppe als Trio, doch für die Shows holte man sich Verstärkung am Bass und an der Gitarre ins Lager – leider ist es mir nicht gelungen herauszufinden, welche Musiker hier aushelfen. So oder so, muss man den Hut davor ziehen, wie Liljestam, Ekberg & Co ihre Show aufgezogen haben. Die Band tobte über die Bühne, feuerte aus allen Rohren, bangte im Verbund und allein von den Bildern hatte man eher das Gefühl, eine krachend laute Metal Combo auf der Bühne zu sehen. Doch die Band hatte ihre Stücke derart geschickt umarrangiert, dass der bombastische Symphonic Metal auch ohne Verzerrer und großes Drum-Kit funktionierte. Angst vor steigenden Stromkosten muss diese Band jedenfalls nicht haben, denn sie zieht ihr Metalprogramm auch akustisch durch. So etwas habe ich ehrlich gesagt noch nie erlebt und war entsprechend begeistert. Zudem entpuppte sich Gitarrist/Growler Rikard Ekberg als brillanter Entertainer, der es verstanden hat, das Publikum im bestuhlten Innenraum richtig auf Temperatur zu bringen. Da konnte sich selbst sein Side-Kick an der zweiten Gitarre trotz aller bösen Posen das ein oder andere verschmitzte Grinsen nicht verkneifen. Songs wie „Ava Of Death“ oder „Whisper My Child“ kamen live nochmal eine ganze Ecke geiler rüber als aus der Konserve. Madeleine schwebte förmlich über dem stromlosen Riffing ihres Gitarrenduos und der bollernden Rhythmussektion und schlängelte sich wie eine Schlangenbeschwörerin über die Bühne. Das abschließende „Death Incarnate“ entwickelte sich schließlich zum unterhaltsamen Sing-Along mit lautstarker Publikumsbeteiligung.
Mehr Metal geht ohne Strom wohl kaum. ELEINE überzeugten mit tollem Konzept und ihrer ganz eigenen Interpretation eines akustischen Abenteuers. Clever, denn so geriet man gar nicht erst in die Verlegenheit sich mit SONATA ARCTICA messen lassen zu müssen. Ich war nach den sieben Songs jedenfalls so begeistert von dem sympathischen und mitreißenden Auftritt der Schweden, dass ich mir am Merchstand gleich noch ein Exemplar der limitierten Tour-Edition der EP auf blauem Vinyl gesichert habe – mit Signaturen versteht sich. Well done, ELEINE.
Bei der Erstauflage der „Acoustic Adventures“ von SONATA ARCTICA hatte ich moniert, dass für meinen Geschmack doch zu viel Stromgitarre zum Einsatz gekommen war. Das haben sich die Finnen wohl auch gedacht, so dass sie dieses Mal dem Motto zu 100% gerecht wurden. Elias Viljanen hatte nun lediglich eine Auswahl an Akustikgitarren und ein Banjo dabei. Die Finnen präsentierten sich zudem auf alten Perserteppichen sitzend in altbewährter Akustikmanier, wie man es von Akustikshows normalerweise kennt. Bewegung war dieses Mal Fehlanzeige. Lediglich Trommler Tommy Portimo wechselte zwischen seinem Drumkit und seinem Cajon hin und her. Optisch hatte er auch den größten Spaß an diesem Abend, gefolgt von Basser Pasi Kauppinen, mit dem er sich das ein oder andere fröhliche Grinsen zuwarf. Letzterer war zudem durch ein Double im Publikum vertreten. Henrik “Henkka” Klingenberg, der kreative Kopf der Band, saß wie gewohnt hinter seinem Keyboard und schien zu leiden. Fast wollte man mal auf die Bühne klettern, um ihm einen aufmunternden Drücker zu verpassen. Doch wer die Band schon mal live gesehen hat, der weiß, dass der Tastenmann nicht gerade zu den extrovertierten Exemplaren der Spezies Musiker gehört. Aber im Laufe des Sets wurde auch er merklich gelöster und konnte sich das ein oder andere Lächeln abringen. Spaßvogel Tony klebte in diesem Jahr regelrecht an seinem Stuhl und wirkte gerade im ersten Drittel des Sets emotional und verträumt, während er aus seiner Tasse Tee schlürfte. Nur ab und zu ließ er sich zu einer seinen anekdotischen Geschichten über die Hintergründe der Songs verleiten. Die Setlist hingegen gab gar keinen Grund zur Melancholie, auch wenn es zunächst bedächtig losging. Später dann kam „Letter To Dana“ live deutlich besser rüber als auf der jüngsten Veröffentlichung der Finnen. „Tallulah“ ist ohnehin immer ein Highlight. Nur bei „On the Faultline“ kam bei mir etwas Langeweile auf. Die war aber spätestens bei „Fullmoon“ wieder wie weggeblasen. Im Publikum hatte man vor der Show gehofft, dass auch „San Sebastian“ auf die Playlist kommen würde. Diesen Wunsch erfüllten SONATA ARTCICA zwar nicht, aber mit „Flag in the Ground“ und „Don’t Say A Word“ fand man dennoch einen passenden Abschluss für eine intensive Akustikshow voller Hits.
Auch wenn ELEINE mit einer sehr eigenständigen, kreativen Show begeistern konnten, war am Ende dennoch klar, dass SONATA ARCTICA doch noch in einer anderen Liga spielten, selbst wenn die heutige Show bewegungsarm und mitunter recht bedächtig über die Bühne ging.
Als die Lichter in der Fabrik kurz nach 23 Uhr wieder angingen, hatte man den Eindruck, dass die Zeugen des Abends zufrieden nach Hause gingen und einer Fortsetzung des akustischen Abenteuers nicht abgeneigt wären. Noch sind SONATA ARCTICA und ELEINE jedoch unterwegs und wer die Chance hat das Package live zu sehen, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Ort
Hamburg, Fabrik
Kategorie
Setlist
Playlist Eleine:
Enemies
Whisper My Child
Memoriam
Hell Moon
Ava Of Death
All Shall Burn
Death Incarnate
Playlist Sonata Arctica:
The Rest of the Sun belongs to me
I have a Right
Tonight I Dance Alone
Letter To Dana
Tallulah
As if the world wasn’t ending
A little less understanding
For the sake of revenge
Half a marathon man
On the Faultline
Victoria’s Secret
Fullmoon
Wolf & Raven
---
Shamandalie
Flag in the ground
Don’t say a word
Enemies
Whisper My Child
Memoriam
Hell Moon
Ava Of Death
All Shall Burn
Death Incarnate
Playlist Sonata Arctica:
The Rest of the Sun belongs to me
I have a Right
Tonight I Dance Alone
Letter To Dana
Tallulah
As if the world wasn’t ending
A little less understanding
For the sake of revenge
Half a marathon man
On the Faultline
Victoria’s Secret
Fullmoon
Wolf & Raven
---
Shamandalie
Flag in the ground
Don’t say a word