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Sabaton, Alestorm, Thaurorod
| Konzerte
Sabaton gehören im Heavy Metal Bereich sicherlich zu den Bands der Stunde. Dies beweisen die langen Schlangen vor dem Musikzentrum und das schon vorher aufgehängte „Ausverkauft“-Schild. Thaurorod hatten wir wegen eines zeitgleich angesetzten Interviews mit Sabaton-Frontmann Joakim verpasst. Als wir in die Halle kamen war gerade noch Zeit, beim leidlich überforderten Thekenteam ein Bier zu ordern, und schon waren Alestorm bereit, die Bühne zu entern. Der Klimper-Schunkel-Metal mag nicht jedermanns Sache sein,
doch wer nicht gerade völlig spaßbefreit ist, bei dem wippten Kopf oder zumindest ein Fuß im Takt mit. Ob das Umhänge-Keyboard des Sängers bei Fisher Price erworben oder bei den Flippers ausgeborgt ist, entzieht sich hingegen meiner Kenntnis. Festzuhalten aber bleibt, dass die Band ihre Rolle als Anheizer sehr ordentlich erfüllt hat und die feierwütige Meute mit Mitgröhl-Refrains auf Temperatur bringen konnte.
Um kurz nach 22 Uhr kamen dann Sabaton auf die Bühne und legten nach „The Final Countdown“ und Intro mit „Ghost Division“ los. Schnell wurde klar, dass sich das Publikum auch hier nicht lange bitten lassen würde und fast alle Songs erfreuten sich eines vielstimmigen Publikumschors. Sänger Joakim hat auf der Bühne die gleiche freundliche Ausstrahlung wie abseits davon und gab den spielfreudigen Animateur, der die Stimmung permanent am Kochen hielt. Ständig wurde der Kontakt zum Publikum
gesucht, Hände geschüttelt und eine zugeworfene Kutte getragen. Der Rest der Band spielte gut zusammen, auch wenn die Gitarren etwas dominanter hätten sein dürfen. Dennoch verfehlten Songs wie „Uprising“, „Art Of War“ oder „Cliffs Of Gallipoli“ ihre Wirkung nicht. Vor „The Final Solution“, das sich thematisch mit der Judenvernichtung befasst, machte Joakim eine Ansage, die den Respekt vor diesem Thema zum Ausdruck brachte. Sicherlich ein heißes Eisen, bei dem man diskutieren kann, wie weit Kunst gehen darf.
Nach einigen Zugaben („Coat Of Arms“, „Primo Victoria“ und „Metal Machine“) war nach 90 Minuten ohne nennenswerte Längen Schluss und die überwiegend zufriedenen Fans wurden in die kalte Nacht der Landeshauptstadt entlassen.