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  • Lordi, Palace, Sinheresy - Bremen, Aladin (01.03.15)

    | Konzerte

Schon Tage vor der Show hielt mein Körper es für eine geniale Idee, die Adrenalinproduktion auf maximale Leistung umzustellen. Aber was will man machen? Wenn die Lieblingsband ruft, dann folgt man halt, so als treue Fanseele. Für mich ist es allerdings schon die zweite Show dieser Tour, da ich bereits privat in Leipzig war. Ich glaube ich war noch nie so nervös vor einer LORDI Show, vielleicht sogar noch nie vor irgendeinem Konzert. Das mag aber auch daran gelegen haben, dass mir ständig ein Gedanke durch die Gehirnwindungen geschossen ist. Mehr dazu erfahrt ihr später noch!

Bereits zwei Stunden vor Einlass habe ich mich vor der Halle eingefunden. Zu meiner großen Überraschung war noch niemand dort. Aber hey, so hatte ich wenigstens genug Platz, um vor meiner Nervosität wegzulaufen. Gratis dazu gab es dann auch noch einen ziemlich spaßigen Soundcheck mit anzuhören. „Scare Force One“ in Gepfiffen ist durchaus sehr interessant. Nach und nach hatte sich dann eine kleine Schlange gebildet. Nach Einlass bin ich dann direkt zur rechten Seite der Bühne geflitzt und habe mich vor Gitarrist Amen und Keyboarderin Hella niedergelassen. Diese Barrikaden sind echt ziemlich hoch.. Oh, Moment, ich bin einfach nur extrem klein, da war ja was. Wie dem auch sei, danach gings erst mal zum Merch-Stand. Immerhin brauchte ich ja noch ein paar mehr T-Shirts. Ein paar lockere Pläuschchen später ging es dann auch schon mit der ersten Vorband los.

Den Anfang machten die Italiener von SINHERESY. Leider konnten sie mit keinem guten Sound aufwarten. Die Drums waren viel zu übersteuert und darunter hatte der Gesang gelitten. Hier war dies besonders fatal, da die Sängerin auch so schon eine relativ gebrechliche Stimme zu haben scheint. Und wären da nicht diese vielen, seltsamen Tempowechsel innerhalb der Songs, könnte die Band eigentlich ganz nett sein. Aber in jedem Fall schien die Band Spaß gehabt zu haben und sie bemühten sich sehr um Interaktion mit dem Publikum. Aber irgendwie wollte der Funke nicht so recht überspringen. Auch das Licht während ihrem Auftritt war nicht wirklich berauschend – alles ziemlich dunkel und nicht gerade fotografenfreundlich. Insgesamt machte die Band einen noch recht unerfahrenen Eindruck, was die, eher mittelmäßige, Performance erklären würde. Ganz warm wurde ich mit dieser Truppe einfach nicht, auch dem Rest des Publikums schien es ähnlich zu gehen.

An diesem Sonntagabend hatten sich circa 200 Seelen ins Aladin verirrt - Da wäre noch einiges mehr gegangen. Die Fehlende Menschenmenge schlug sich auch ein wenig in die Raumtemperatur nieder, denn zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass ich in einem riesigen Tiefkühler stehe.

Zum Aufwärmen brauchte es da nur den richtigen Supportact. Zum Glück hatten die Finnen hierfür die Rheinländer von PALACE mit dabei. ACCEPT küsst RUNNING WILD, so würde ich die Band kurz beschreiben. Schon seit über 30 Jahren im Geschäft, wissen die Herren wo der Frosch die Locken hat und gingen dementsprechend in die Vollen. Bei diesem Hard Rock blieb kaum noch jemand unberührt und mehr Leute begaben sich vor die Bühne. Spitzenmäßiger Sound, geile Songs und sehr solide Performance – rundum ein sehr gelungener Auftritt. Und auch ein würdiges Abschlusskonzert (für sie war es die letze Show auf dieser Tour) für die Vier. Auch um Interaktion mit den Leuten waren die Urgesteine sehr bemüht und auf diese wurde auch dankend eingegangen. Ein einziges Problem bestand darin, dass der übereifrige Gitarrist ein Drum-Mikro umgehauen hatte und dadurch kurzzeitig Soundprobleme auftraten. Die wurden allerdings flott behoben und schon konnte ordentlich weitergerockt werden. PALACE haben fleißig bei dem Publikum gepunktet und haben die Meute für die Monster auch dementsprechend aufgewärmt.

Dann wurde es auch schon Zeit für LORDI. Das Licht ging aus und „God Of Thunder“ hallte aus den Boxen. Kurz darauf betrat das freundliche Kabinenpersonal die Bühne, angeführt von einer Stewardess, die auf der Bühne eine kurze Sicherheitseinweisung gab. Mit „Nailed By The Hammer Of Frankenstein“ legte die Monstertruppe dann direkt mit einem genialen Stimmungsmacher los. Nicht nur die Band nutzte die Power dieses Songs aus, sondern auch das Publikum lässt sich in dessen Bann ziehen. Den Eurovision-Hit „Hard Rock Hallelujah“ brachten sie bereits als Drittes. Aber bei einer derart starken Setlist sei ihnen das erlaubt. Über den gesamten Abend war der Sound absolut spitzenmäßig, lediglich das Keyboard war etwas zu leise. Nebst wuchtigem Sound durften sich die Besucher auch über eine geniale Lichtshow freuen, die eine bombastische Stimmung erzeugte. Allerdings wurde die Setlist ein wenig gekürzt, und so flogen „Man Skin Boots“ und „Sir, Mr. Presideath, Sir!“ aus dem Programm. Schade um Letzteren, da dieser einfach auf die Bühne gehört hätte. Während „It Snows In Hell“ hat es dann kurzzeitig wirklich geschneit und bei „Hell Sent In The Clowns“ wurden die ersten Reihen von monströsen Clowns mit Kunstblut übergossen.
Vor allem Gitarrist Amen lebte seinen unbändigen Bewegungsdrang, zur Freude des Publikums, voll aus. Während „Would You Love A Monsterman?“ begattete er dann auch noch seine Gitarre und spätestens seit diesem Zeitpunkt, sind ihm ein paar weitere Damen verfallen. Lediglich die schwangere Keyboard-Puppe Hella musste ihre Performance den derzeitigen Umständen anpassen. Ein wenig schade, denn die wild zuckende Puppe war doch immer mein Highlight bei vergangen Shows.
Knapp 90 Minuten lang sausten sie über die Bühne und waren dabei um keine Spielerei mit dem Publikum verlegen. Zusätzlich gab es dann auch noch von jedem Monster eine kleine Solo-Performance, die aus einer Spielerei und einem Solo bestand. Fliegende Totenschädel; ein untoter Pharao, der inmitten von Fake-Flammen alles aus seiner Gitarre holte; ein spezielles Soundeffektpedal, das durch die Ausweidung eines armen Opfers, einen ganz besonderen Sound versprach und ein Monsterbaby das eine Frau attackierte. Sowas bekommt man einfach nur bei LORDI geboten. Das Gesamtkonzept der Band ist große Klasse und lässt jedes Konzert zu etwas ganz besonderem werden, denn bei so gut wie jedem Song, kommen sehr ansprechende Hilfsmittel zum Einsatz. Die Monster wissen einfach wie man Leute auf Touren bringt. (Achtung, der kommt flach!)

Von der ersten, bis zur letzen Sekunde haben die Fünf alles gegeben und haben, wie eigentlich immer, eine ziemlich gute Show auf die Bühne gezaubert. Niemand ist an diesem Abend enttäuscht nach Hause gegangen. LORDI ist einfach eine absolute Live Band - Man muss nicht einmal die Musik mögen um die Performance geil zu finden. Dazu kommt dann auch noch, dass die derzeitige Setlist ein absolutes Brett ist. Die Tour Force One durfte man unter gar keinen Umständen verpasst haben! Jeder der nicht dabei war, hat definitiv etwas verpasst. Und ja, ihr dürft euch nun ruhig schwarz ärgern.

Und so bleibt mir am Ende nur noch eins zu sagen:
Wäre es zu irgendeinem Zeitpunkt jemals möglich die Fragen „Would You Love A Monsterman?“, mit etwas anderem als „JA, verdammt nochmal, ja!“ zu beantworten? Nein, ich glaube nicht.

 

Und falls ihr euch gefragt habt, warum ich vorab so nervös war: Im Anschluss des Konzertes hat Mister Lordi mir noch Rede und Antwort gestanden. Das Resultat werdet ihr in den kommenden Wochen bei uns finden. Seid also schon einmal gespannt!

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Ort

Aladin, Bremen

Kategorie

Setlist

01. Nailed By The Hammer Of Frankenstein
02. This Is Heavy Metal
03. Hard Rock Hallelujah
04. Deadache
05. Hell Sent In The Clowns
06. Blood Red Sandman
07. Give Your Life For Rock And Roll
08. Don’t Let My Mother Know
09. How To Slice A Whore
10. It Snows In Hell
11. The Riff
12. Sincerely With Love
13. Not The Nicest Guy
14. Devil Is A Loser
______
Zugabe:
15. Scare Force One
16. Who’s Your Daddy?
17. Would You Love A Monsterman?

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Spielzeit

ca. 90 Minuten

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