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  • Lord of the Lost - Hannover Musikzentrum (26.09.2014)

    | Konzerte

Diejenigen unter euch, die LORD OF THE LOST schon einmal live erlebt haben, wissen was für eine bombastische Show die Jungs vom Stapel lassen. Auch ihre erste headlining Show in Hannover stellt hierbei keine Ausnahme dar!
Das ausverkaufte Musikzentrum wird kurzerhand zu einem Hexenkessel, der guten Laune und Energie, umgewandelt. An diesem Abend hat definitiv niemand die Halle mit einem enttäuschten Gesicht verlassen, denn die Hamburger haben ihr geballtes Können auf die Menge niederprasseln lassen und so 500 Gesichter mit einem Lächeln geschmückt.
Und nachdem ich mich schon in ihr neues Album „From The Flame Into The Fire“ verliebt hatte, konnte ich mir die Chance auf dieses Konzert einfach nicht entgehen lassen.

Auf meinem Weg nach Hannover habe ich mich schon einmal von der passenden Musik beschallen lassen und dadurch stieg auch meine Vorfreude auf den Abend. Einlass war um 19 Uhr und auch eine halbe Stunde später, war noch eine lange Schlange vor der Tür anzutreffen. Kaum hatte ich den Einlass überstanden, wurde mir auch bewusst, wie voll es jetzt schon war. Das konnte ja nur ein gutes Zeichen dafür sein, dass der Abend super werden würde. Und egal wohin man blickte, sah man nur Vorfreude in den Gesichtern.
Bevor die Supportband die Bühne geentert hat, habe ich erst einmal nach einem geeigneten Platz gesucht. Fündig wurde ich zum Glück recht schnell und dann war es auch schon an der Zeit für die erste Band.

Mit RABIA SORDA haben sich die Lords einen ganz besonderen Leckerbissen ins Boot geholt. Das Trio ist in der Gothic Szene kein unbeschriebenes Blatt und passt auch musikalisch sehr gut zum Headliner. Ihre Musik lässt sich als eine Mischung aus Elektro/Industrial, Punk und Hardcore beschreiben.
Sänger Erc ist, und bleibt, einfach das größte Energiebündel, das ich jemals auf einer Bühne gesehen habe. Es gab kaum einen Moment, in dem der Mexikaner einmal ruhig stehen geblieben wäre. Von einer Seite der Bühne, rannte er munter zur Anderen, und sang sich die Seele aus dem Leib. Auch extravagante, hohe Luftsprünge standen an der Tagesordnung. Bei manch einem Sprung habe ich mir ein wenig Sorgen gemacht, ob dieser waghalsige Stunt wirklich gut enden würde. Allerdings hat dieser menschliche Flummi genug Übung darin und es ging alles glimpflich aus.
Auch der Gitarrist ist sehr posingfreundlich gewesen und hat das ein oder andere Tänzchen hingelegt. Neben dem rhythmischen Haargeschwinge hat er, durch Animation seines Frontmannes, einige elegante Sprünge zum Besten gegeben. Allerdings konnte er mit den Sprungfedern in Erc’s Stiefeln nicht mithalten.
Untereinander scheinen die Jungs nicht grade auf Kuschelkurs gewesen zu sein, da sie sich unsanft durch die Gegend geschubst und getreten haben. Allerdings war das keinesfalls böse gemeint, denn es schien mir so, als würden sie dadurch ihre überschüssige Energie loswerden wollen. Diese „Lieblosigkeiten“ haben mir so manches Lächeln auf die Lippen gezaubert und ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht nur mir so ging.
Bei RABIA SORDA scheint auch die Interaktion mit den Fans sehr groß geschrieben zu werden, da diese zu Genüge umgesetzt wurde. Von kurzen Unterhaltungen, über Angesinge, bis hin zu Spielereien mit den Haaren einer jungen Dame, war wirklich alles dabei.
Der Sound der Jungs hat mich fast umgehauen. Mein Gott, das hat aber auch gerumst bei denen. Das hat mir wirklich extrem gut gefallen und auch die Songs an sich, haben verdammt viel Power. Obwohl nicht allzu viel „Fans“ der Band anwesend waren, haben sie das Publikum ordentlich mitgerissen. Sie haben ihren Job, mehr als zufrieden stellend, erfüllt – nämlich die Leute aufzuwärmen.
Kurzum muss ich sagen, dass RABIA SORDA mir sehr sehr gut gefallen hat und sie eine wirklich starke Liveband sind. Es hat mir sehr großen Spaß gemacht, sie endlich einmal, in Action zu sehen. Die Energie, die Sänger Erc auf der Bühne raus lässt, ist wirklich bemerkenswert. Dieser Mann ist das fleischgewordene Duracell Häschen! RABIA SORDA ist definitiv eine Band, die man sich öfter ansehen könnte.

Nach einer, sehr flotten, Umbaupause wurde dann das Licht gedimmt und ein Intro wummerte aus den Boxen. Passend dazu sind zwei Mönche auf der Bühne erschienen und haben Kreuze an den Bühnenrändern platziert. Die Leute im Publikum sind fast geplatzt vor Freude und dann fing das Licht an zu flackern. In nächsten Moment hatte der Headliner auch schon die Bühne übernommen.

Die Luft war geladen vor Spannung und nun gab es absolut kein Halten mehr.
LORD OF THE LOST haben von der ersten Sekunde an, die Herzen der Zuschauer erobert. Dies mag vor allem daran gelegen haben, dass das Publikum vornehmlich aus der weiblichen Schöpfung bestanden hat. Allerdings konnten auch die Herren ihre Begeisterung nicht sehr lange im Zaun halten. Egal ob die Dark Rocker einen ruhigen Song anstimmen, oder doch die Instrumente zum Glühen bringen, die Fans sind bei jedem Song zu 100% dabei.
Die Setlist bestand insgesamt aus einer, sehr gelungenen, Mischung aus alten und neuen Songs. Bei allen Tracks war der Sound lupenrein und ein echter Ohrenschmaus.
Die dazugehörige Lichtshow hat mich aus den Socken gehauen. In Kombination mit dem Nebel war es einfach mehr als gelungen und hat eine sehr angenehme, düstere Atmosphäre über das Musikzentrum gelegt. Das war definitiv eine der besten Lichtshows, die ich bisher gesehen habe – Hut ab!
Während der 25 Songs haben die Jungs mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie absolute Multitalente sind. Chris (Sänger) und Gared (Keyboarder) wechseln, bei fast jedem zweiten Song, zwischen den Instrumenten. Vor allem Gared hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der Wechsel zwischen Keyboard, Gitarre und Percussions war definitiv eine Leistung. Besonders beeindruckend war allerdings der Fakt, wenn er mehrere Instrumente zur selben Zeit gespielt hatte. Somit war auch sein Solo mein absolutes Highlight des Konzertes. Ich hoffe wirklich, dass das jemand mitgefilmt hat, denn DAS würde ich mir sehr gerne noch einmal ansehen. Nicht zu vergessen, dass der Gute einen Heimvorteil hatte, da er gebürtig aus Hannover stammte und somit die Fans auf seiner Seite hatte.
Den Lords sieht man definitiv an, wie viel Spaß sie bei der Show hatten. Es wird sehr viel herum gewitzelt -  untereinander, mit den Roadies und auch mit dem Publikum. Besonders gut dürfte allerdings angekommen sein, dass Gitarrist Bo und Sänger Chris sehr offensiv miteinander geturtelt haben. Das war ja schon irgendwie niedlich und hat bestimmt so manch einen Mädchentraum wahr werden lassen.
Auf Grund der extrem hohen Temperaturen, hatten einige Fans mit Kreislaufversagen zu kämpfen. Hier hat sich, für mich, eine ganz neue Seite der Band offenbart – die Besorgtheit um ihre Fans. Es war wirklich beeindrucken, wie sehr sie sich um die Betroffenen gesorgt und gekümmert haben. Jungs, das nenne ich echten Einsatz, Respekt!
Interaktion mit den Fans wird bei dieser Band eh sehr groß geschrieben und das sah man auch an der Art, wie sie ihre Fans in die Show mit einbezogen haben. Es gab so gut wie niemanden, der Aufforderungen zum Arme in die Höhe strecken, nicht nach gekommen ist.  Fast 500 Paar Arme in der Luft zu sehen, und wie sie dann auch noch im Takt hin und her bewegt wurden – Ich habe noch nie solch ein Meer aus Händen gesehen, absoluter Gänsehautmoment!
Gegen Ende der Show wurde dann noch einmal RABIA SORDA mit auf die Bühne beordert, um zwei Songs mit den Lords zu performen. Ich muss gestehen, dass diese Liveversion von „La Bomba“ mir richtig gut gefallen hat. Der Song an sich ist ja schon ein Partylied, aber in Kombination mit dieser Bühnenshow – einfach unbezahlbar genial.
Ganz zum Schluss haben sich die Jungs alle noch einmal einzeln beim Publikum bedankt, ein wirklich feiner Zug. Natürlich durfte auch das obligatorische Bild mit den jubelnden Fans nicht fehlen. Danach sind die Jungs dann von der Bühne verschwunden.

Wow, was soll ich da noch großartig sagen?
Die Show war wirklich bombastisch gut und ich hatte eine Menge Spaß! Ich wusste ja schon durch ein anderes Konzert, dass LORD OF THE LOST eine starke Liveband sind, aber diese Show hat noch einmal einen dicken, fetten Strich darunter gesetzt. Ich kann wirklich jedem empfehlen, sich die Jungs einmal Live zu geben – Ihr werdet es garantiert nicht bereuen!
Zwischen Balladen und harten Rocktracks, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Die Hamburger wissen einfach, wie man eine rundum gelungene Liveshow auf die Beine stellt. Sie haben dem Musikzentrum ordentlich eingeheizt und ich bin mir sicher, dass sie nicht zum Letzen mal in Hannover waren.
Um es auf den Punkt zu bringen: Bei dem Konzert hat es sich, alles in allem, mehr um ein kuscheliges Familientreffen, mit angenehmer Hintergrundmusik, gehandelt. Und wo konnte man ein solches Treffen am besten abhalten? Richtig, in einer Location, die kurzerhand in eine Sauna umfunktioniert wurde.
Es war einfach ein absolut genialer Abend. Und ich bin froh, ein Teil dieser glorreichen „Into The Fire“ Tour gewesen zu sein.

Ort

Hannover, Musikzentrum

Kategorie

Setlist

01. Intro
02. Kill It With Fire
03. Kingdom Come
04. Bitch
05. Do You Wanna Die Without A Scar
06. Zillah
07. Prison
08. Six Feet Underground
09. Undead Or Alive
10. Odium
11. Blood For Blood
12. I.D.G.A.F.
13. Beyond Beautiful
14. Go To Hell
15. Dry The Rain
16. Live Today Die Tomorrow
17. Black Lolita
18. Fists Up In The Air
19. Afterlife
20. Break Your Heart
21. Sex On Legs
22. In A Perfect World
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Zugabe:
23. Die Tomorrow
24. La Bomba
25. Credo/ Bad Romance/ Credo

Spielzeit

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