Skip to main content
  • Ghost, Zombi

    | Eric Ossowski | Konzerte

Räucherstäbchen lassen das Docks wie einen Batik-Shop riechen, die Nameless Ghouls entern nach zwei Intros die Bühne – und dann: eine Rauchsäule, ein Knall und wie aus dem Nichts ist er plötzlich da: Papa Emeritus III – geistiges Oberhaupt und Chef-Entertainer von GHOST.

Es dauert nicht mal bis zum Ende des eröffnenden "Square Hammer" bis mein Kumpel Holger, der mich vorher ob meiner Ghost-Begeisterung noch müde belächelt hatte, seinen Daumen mit einem breiten Grinsen nach oben reckt. Noch vor ca. 4 Jahren habe ich die Band im Marx vor ca. 100 Zuschauern gesehen. Auf der letzten Tour wurde die Markthalle mit 1000 Leuten ausverkauft und heute also das knapp 1500 Menschen fassende Docks. Irgendetwas scheint diese Band wohl richtig zu machen. Zuvorderst steht da natürlich die exzellente Musik. Keine andere Band schafft es, derart treffsicher eine 70er Jahre Hardrock-Hymne nach der anderen zu fabrizieren, sodass man mittlerweile in der Lage ist, die 90 Minuten des Gigs ausschließlich mit Hits zu bestücken. Gut, dass man heute auf Coverversionen verzichtet – die eigenen Songs sind eh besser.

Auf der anderen Seite steht natürlich die unfassbare Show, welche GHOST auf die Bühne bringen. Kritiker mögen bemängeln, dass hier alles bis auf die letzte Handbewegung durchchoreografiert ist. Wer sich eine Show der Band ansieht, sollte schon die Bereitschaft mitbringen, sich unterhalten zu lassen (lest dazu auch gerne das Interview der Kollegen vom Deaf Forever). Klar, das hier ist keine spontane Rock'n'Roll Show. Dafür gibt es eine Mischung aus Musical, Cabaret und Theater, das Ganze gewürzt mit witzigen Ansagen und feiner Selbstironie. Spätestens als sich der Papa seines Ornats entledigt und den Entertainer alter Schule gibt, ist klar: Das hier ist schlichtweg ganz großes Kino. Oder wie Holger es am Ende des Abends zusammenfasst: "Diese geballte Kreativität muss ich erstmal verarbeiten. Es gibt ein Leben vor und nach der GHOST-Show." Was für ein Lob aus berufenem Munde. Und: Recht hat er!

Ort

Hamburg - Docks

Kategorie

Setlist

1. Square Hammer

2. From The Pinnacle To The Pit

3. Secular Haze

4. Con Clavi Con Dio

5. Per Aspera Ad Inferi

6. Body And Blood

7. Devil Church

8. Cirice

9. Year Zero

10. He Is

11. Absolution

12. Mummy Dust

13. Guleh/Zombie Queen

14. Ritual

15. Monstrance Clock

Spielzeit

90 Minuten

Tags

| Eric Ossowski | Konzerte