-
Carnivore, Raging Speedhorn
| Konzerte
Ich wäre letztes Jahr fast für einen Tag nach Wacken gefahren, um CARNIVORE zu sehen. Ist nichts geworden. Umso mehr hab ich mich gefreut, die New Yorker in einem Club zu sehen. Ehe die Helden meiner Jugend auf die Bühne kamen, hatten RAGING SPEEDHORN die undankbare Aufgabe des Supportacts. Es ist kein einfacher Job zu eröffnen, wenn klar ist, dass alle nur auf CARNIVORE warten. RAGING SPEEDHORN erledigten diesen Job richtig gut. Es ist unverständlich, warum der Funke nicht übergesprungen ist. Tracks wie ´Spitting Blood´ haben eigentlich alles was CARNIVORE und alte TYPE O NEGATIVE Tracks auszeichnet: Wucht, Krankheit und Aggression! Also nicht so engstirnig liebes Publikum. Es folgte eine zu lange und nervige Umbaupause, in der ungefähr 20-mal Nenas ´99 Luftballons` unterbrochen von einem PANTERA Riff und einem Full Metal Jacket Sample aus den Boxen schwebten. Ich war schon etwas angefressen, als Peter Steel und seine Mannen dann loslegten und zu Beginn wurde es nicht besser. Peter wirkte nach dem desaströsen Gig auf der TYPE O NEGATIVE Tour auch hier schwach und leer. Hinzu kommt noch eine Arroganz, die wohl gespielt wirken sollte. Wie assig ist es denn bitte, sich bei einem guten Drumsolo des Bandkollegen gelangweilt auf dem eigenen Topteil aufzustützen? Sicher haben CARNIVORE Tracks mit denen es kein schlechtes Konzert geben kann, aber es wäre sicherlich mehr drin gewesen. Peter Steel bekommt die Vocals nicht mehr auf die Kette. Wenn er sie nicht abgibt, wird seine Stimme mit einer Tonne Hall belegt, was Gift für die Aggression ist. Leider kamen CARNIVORE erst zum Ende des Sets in Schwung und zeigten, wie es hätte sein können. So bleibt ein zwiespältiger Geschmack. Auch weil die Provokation mal besser war, wer braucht es denn, dass kunstblutgetränkte Tampons von oben ohne Hüpfdohlen ins Publikum geworfen werden? Ich nicht.