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  • Alice In Chains, Black Rebel Motorcycle Club

    | Eric Ossowski | Konzerte

"Zu heulsusig", so die lapidare Begründung von Kumpel Holger, um nicht mit zu ALICE IN CHAINS zu kommen. Seine Freundin Kathrin beweist da zum Glück mehr Geschmack und liefert mit "tnw" (tut nicht weh) gleich eine perfekte Einordnung von BLACK REBEL MOTORCYLE CLUB. Der Garage Rock des Trios wabert gefällig durch das schöne Rund im Hamburger Stadtpark, aber wirklich hängen bleibt auch nichts.

ALICE IN CHAINS entern die Bühne dann zur arbeitnehmerfreundlichen Zeit um 20 Uhr. Der Opener "Bleed The Freak" scheint eher ungünstig gewählt und so kommt die Band trotz solidem Zusammenspiel etwas schwerfällig in die Gänge. Aber spätestens mit "Check My Brain", "Never Fade" (dem besten Song des aktuellen Albums "Rainier Fog") und vor allem dem "Dirt"-Doppel "Them Bones" und "Dam That River" wird Schwung aufgenommen. Störend ist einzig der zu leise Sound, aber auch dieser Faktor bessert sich im Laufe des Abends. Ein Sonderlob hat sich Sänger William DuVall verdient, weil er nicht nur ausgezeichnet singt, sondern auch noch allein für die Bewegung auf und vor der Bühne auf dem grünen Graswall zuständig ist und diese Rolle, mal mit mal ohne Gitarre, mit viel Elan ausfüllt. Der Rest der Band ist dann doch eher statisch und ein Positionswechsel von Jerry Cantrell und Mike Inez schon das höchste der Gefühle. Dafür sorgt Cantrell für schwere Riffpower, die ALICE IN CHAINS seit jeher das Attribut "Metalband des Grunge" einbrachte. Nix mit heulsusig also! Natürlich gibt es auch die ruhigeren Songs wie "Nutshell", "Down In A Hole" oder "No Excuses", aber diese bekommt man als weniger romatik-affiner Zeitgenosse in Toiletten- oder Getränkestandschlangen überbrückt. Zum Ende hin des immerhin knapp zweistündigen Sets gibt es noch Granaten wie "Angry Chair" (atmosphärisch und beklemmend), "We Die Young" und den Hit "Would?".

Was bleibt also von diesem Abend? Ein wirklich guter Auftritt von ALICE IN CHAINS (Kathrin und ich liegen mit Bewertungen von 3+ und 2- nahe beieinander), dem aber doch etwas fehlte, um absoulut herausragend zu sein. Was? Vielleicht ein paar mehr Phon an Lautstärke. Oder eventuell etwas mehr Begeisterung im Publikum, aber man ist ja schließlich im Norden, wo taktvolles Mitwippen schonmal als ekstatischer Ausbruch reichen muss. Schön war es auf jeden Fall, DIE Band des Grunge (okay – meine Meinung) mal live erlebt zu haben. Kommt gerne wieder!

Ort

Hamburg - Stadtpark Open Air

Kategorie

Setlist

1. Bleed The Freak
2. Check My Brain
3. Again
4. Never Fade
5. Them Bones
6. Dam That River
7. Hollow
8. Your Decision
9. Rainier Fog
10. Down In A Hole
11. No Excuses
12. Stone
13. Sludge Factory
14. We Die Young
15. Nutshell
16. Angry Chair
17. Man In The Box
18. The One You Know
19. Got Me Wrong
20. Would?
21. Rooster

Spielzeit

110 Minuten

| Eric Ossowski | Konzerte

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